Österreich

Rettungswesen: Patienten-Anwältin schlägt Alarm

Nach Berichten über Einsparungen bei Rettungsorganisationen meldet sich die Patientenanwältin zu Wort.

Heute Redaktion
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Rettungsorganisationen: Gibt es zu viele Einsparungen?
Rettungsorganisationen: Gibt es zu viele Einsparungen?
Bild: Rotes Kreuz (Symbolbild)

Ist das Rettungswesen in Gefahr? Zuletzt wurde bekannt, dass das Rote Kreuz mehrere Sanitäter kündigen muss. Die Wiener Rettungsdienste schlugen Alarm, sahen die Notversorgung in der Stadt gefährdet. Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser und Samariterbund forderten mehr Unterstützung und mehr Geld von der Stadt. Die Kritik: Diese würde immer mehr Krankentransporte von privaten Organisationen durchführen – dadurch würden die Rettungsdienste gefährdet.

Patientenanwältin für zielgerichtete Zuweisung

Die Stadt kündigte dazu einen Runden Tisch der Rettungsdienste an, um die Zukunft zu besprechen. Jetzt meldet sich auch Patientenanwältin Sigrid Pilz zu Wort. "Wir wissen, dass mehr als 60 Prozent der Patienten, die mit einem Rettungsauto in eine Akutambulanz gebracht werden, ohne Krankenhausaufnahme wieder nach Hause entlassen werden können. Mit einer zielgerichteten Zuweisung könnten diese unnötigen Transporte und der damit verbundene massive Stress für die Patienten vermieden werden", argumentiert Pilz.

"Durch geschultes Personal kann das jeweils richtige Transportmittel für die Patienten eingesetzt werden", so die Patientenanwältin. Mit der telefonischen Gesundheitshotline "TEWEB" steht seit diesem Jahr, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr eine telefonische Gesundheitsberatung in Wien zur Verfügung.

Vorschlag: Eine Hotline für alle Rettungsdienste

Durch speziell geschultes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal wird anhand standardisierter Abfragen die Dringlichkeit festgestellt und das geeignete Transportmittel aus der "Rettungskette", von Krankentransport bis zum Hubschrauber, aktiviert. Pilz empfiehlt, die TEWEB-Telefonnummer – 1450 – auf alle Akut- und Rettungsdienste, egal ob es sich um die Blaulichtorganisationen oder den Ärztefunkdienst handelt, auszudehnen. "Alle Patienten und das Gesundheitspersonal würden von EINER Telefonnummer, über die schnell und qualitätsgesichert die richtige Versorgungsebene organisiert wird, profitieren."

(gem)