Niederösterreich

Todescrash nach 6 Drinks! Gefängnis für Ex-ÖFB-Kickerin

Die Ex-Nationalspielerin Nina Burger musste am Montag in St. Pölten vor Gericht: Sie hatte alkoholisiert und übermüdet einen Todescrash verursacht.
17.04.2023, 11:18
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Großes Medieninteresse am Montag am Landesgericht Sankt Pölten: Denn die wegen grob fahrlässiger Tötung Angeklagte (35) war über viele Jahre das Aushängeschild der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, ist Rekordspielerin und -torschützin beim österreichischen Nationalteam.

Die ehemalige Polizistin und Innenministeriums-Mitarbeiterin hatte im November 2022 einen schrecklichen Autounfall mit Todesfolge in Niederösterreich verursacht. Die 35-Jährige war am Freitagmorgen, 25. November 2022, mit ihrem Pkw auf der B19, der "Tullner Nordumfahrung", von der Rosenbrücke kommend Richtung Tulln unterwegs, als sie mit dem Auto plötzlich nach rechts auf das Bankett abdriftete. 

Vater (37) starb im Wrack

Dabei verriss Burger das Steuer, lenkte scharf nach links und krachte dabei frontal und mit hoher Geschwindigkeit in den Pkw eines entgegenkommenden Tullners - alles dazu hier. Für den anderen Fahrzeuglenker, ein 37-jähriger Familienvater kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch nach der Befreiung aus dem deformierten Wrack an der Unfallstelle. 

Die Kickerin wandte sich noch am selben Tag via ÖFB betroffen an die Öffentlichkeit: "Ich kann keine Worte finden, die mein Bedauern darüber ausdrücken, was heute passiert ist. Alle meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Was sie jetzt durchleben müssen, ist nur schwer vorstellbar und kaum zu ertragen".

Auch beim Prozess am Montag war Nina Burger noch sichtlich mitgenommen und betroffen. Laut Anklage war Nina Burger übermüdet und hatte eine Alkoholisierung von zumindest 0,78 Promille.

Ein Achterl, ein Aperol, 4 Gespritzte

Nina Burger meinte vor Gericht: "Ich war mit Freunden bei einer Businessveranstaltung in Wien, habe ein Glas Wein, einen Aperol und vier Gespritzte getrunken."

"Dachte ich träume"

Eigentlich habe sie im Büro in Wien schlafen wollen, sei aber am Auto vorbeigekommen und habe sich fahrtauglich gefühlt. "Darum habe ich meinen Plan umgeschmissen." Beim Heimfahren sei sie dann am Steuer eingeschlafen. "Ich bin ins Schleudern gekommen, habe die Kontrolle verloren. Den Aufprall habe ich mitbekommen, habe gedacht, ich träume das alles."

Drei Monate Gefängnis

Nach dem Unfall sei sie sofort ausgestiegen, um zu helfen. Die Autotüren des Unfallgegners seien aber nicht aufgegangen. "Mit dem Auto zu fahren, war die schlimmste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe. Ich denke jeden Tag an die Familie des Verstorbenen. Es tut mir alles megaleid."

Das Urteil: 9 Monate teilbedingte Haft, davon 3 Monate unbedingte Haft für Nina Burger. Den Kindern wurden zudem 4.000 Euro Trauerschmerzensgeld zugesprochen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. 

Weitere Storys
Jetzt Abendausgabe lesen