Wien

Videoüberwachung für Hotspot Reumannplatz fix

Spätestens seit den Randalen zu Silvester ist klar: In Favoriten brennt der Hut. Nun gab es dazu einen Sicherheitsgipfel. Das sind die Ergebnisse.

Claus Kramsl
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In der Silvesternacht randalierten Jugendliche am Reumannplatz.
In der Silvesternacht randalierten Jugendliche am Reumannplatz.
Heute

Nach den Silvester-Randalen am Reumannplatz lud Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Dienstagnachmittag Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) sowie Vertreter von Stadt, Integrationsfond und der Kinder- und Jugendanwaltschaft zum Sicherheitsgipfel.

Für den Bezirkschef war dieser "leider eine PR-Inszenierung", es habe "keine befriedigende Lösung für die nachhaltige Sicherheit" der Favoritner gegeben. Mit seiner Forderung nach mehr Polizei – Favoriten hat bei 207.000 Einwohnern 319, das gleich große Linz rund 630 Planstellen – blitzte Franz erneut ab. Die Vorfälle im Juni 2020 und die Ereignisse in der Antonskirche seien "noch nicht restlos aufgeklärt", so Franz.

Marcus Franz (SPÖ), Bezirksvorsteher Favoriten, fordert für seinen Bezirk mehr Polizei.
Marcus Franz (SPÖ), Bezirksvorsteher Favoriten, fordert für seinen Bezirk mehr Polizei.
Petar Radovanovic

Geklärt sind laut Polizei aber die Straftaten in der Silvesternacht. Diese seien "nicht religiös oder politisch motiviert" gewesen. Insgesamt wurden 16 Personen, darunter die drei Rädelsführer, ausgeforscht. Fünf Männer sind in U-Haft.

Laut Bezirkschef Franz soll nur etwa ein Viertel der Silvester-Randalierer aus Favoriten kommen. Der Großteil sei aus anderen Bezirken angereist. Ob bereits  mit dem Vorsatz, am Reumannplatz zu randalieren, sei freilich nicht klar.

Videoüberwachung und mehr Polizei-Präsenz

Auch wenn sich der Bezirkschef von dem Sicherheitsgipfel enttäuscht zeigte: Einige Dinge, welche die Sicherheit am Hotspot Reumannplatz erhöhen könnten, wurden dennoch fixiert: So wird nun die Einrichtung einer fixen Video-Überwachung des Reumannplatzes geprüft. Die Umsetzung gilt als sehr wahrscheinlich, zumal sich auch Bürgermeister Michael Ludwig im Vorfeld des Gipfels dafür ausgesprochen hatte – "Heute" berichtete. "Ziel ist es, durch unterschiedliche Maßnahmen der Stadt Wien und der Wiener Polizei, wie den Ausbau der erhöhten sichtbaren Präsenz von Polizistinnen und Polizisten im öffentlichen Raum, der Installation einer stationären Videoanlage im Bereich des Reumannplatzes sowie regelmäßiger Vernetzungstreffen aller beteiligten Organisationen und Behörden, für Ruhe und Sicherheit in der Stadt zu sorgen", so Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl dazu in einer Aussendung.

Und: Seitens der MA 13, Bildung und Jugend, der Stadt Wien wurde ein Pilotprojekt zur noch engeren Vernetzung von Jugend-, Sozial- und Polizeiarbeit in Favoriten gestartet. Auch der österreichische Integrationsfond hat seine Unterstützung und Mitwirkung zugesagt. Weiters sollen von Seiten der Polizei Jugendvertrauensbeamte zum Einsatz kommen.

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