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X-Faktor! "NHL 22" bringt näher ans Eis als je zuvor

"NHL 22" von EA Sports glänzt durch seine Grafik. Das Gameplay fühlt sich vertraut an, der “X-Faktor” hält es frisch. Bei den Modi tut sich wenig.

Sebastian Klein
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    Es ist so weit! Rechtzeitig zum Start der Saison in der besten Eishockeyliga der Welt ist auch das dazu passende Spiel NHL 22 von <a href="https://www.heute.at/s/review-fifa-22-bringt-voellig-neues-gameplay-100165153">EA Sports</a> auf dem Markt.
    Es ist so weit! Rechtzeitig zum Start der Saison in der besten Eishockeyliga der Welt ist auch das dazu passende Spiel NHL 22 von EA Sports auf dem Markt.
    Electronic Arts

    Es ist so weit! Rechtzeitig zum Start der Saison in der besten Eishockeyliga der Welt ist auch das dazu passende Spiel "EA Sports NHL 22" auf dem Markt. Eishockey-Freunde dürfen sich auf einen optischen Quantensprung freuen. Der neu eingeführte “X-Faktor” stellt die Superstars des Sports in die Auslage. Wer auf Revolutionen in Sachen bei den Spielmodi gehofft hat, muss sich mit kleinen Schritten statt großer Sprünge zufrieden geben.

    Spieler können nun einzigartige Attribute haben. Das lässt die größten Stars aus der Masse herausstechen lassen. NHL glänzt hier mit Detailverliebtheit. Die Besten ihrer jeweiligen Teams haben Spezialfähigkeiten perfektioniert. Das können zum Beispiel besonders scharfe oder präzise Handgelenksschüsse sein oder speziell flinke Richtungsänderungen. Mit jeder Menge solcher Attribute gleichen die Top-Athleten ihren Vorbildern aus der realen Welt immer mehr.

    Der neue X-Faktor

    Und: Das neue Gameplay-Feature bietet eine neue Dimension. Ihr könnt nun die individuellen Stärken eurer Spieler gezielt in Szene setzen und jene der Stars eures Gegners lernen, um euch besser auf dessen Taktik einstellen zu können. Die ersten Ausflüge aus dem Eis fühlen sich ansonsten vertraut an. Das virtuelle Eishockey kann auch in NHL 22 noch nicht an das dynamische, packende Geschehen eines realen NHL-Matches heranreichen.

    Die Spieler fühlen sich in manchen Situationen unbeweglich an. Rasch lernt man als Spieler die üblichen Muster kennen, wie man ins gegnerische Drittel kommt, dort einen Puckverlust vermeidet und wie man am besten zum Abschluss kommt. Anstelle von dynamischen und kreativen Angriffen führen häufig eintrainierte Spielzüge zum Erfolg. Zur Erinnerung: Schon im Vorjahr wusste man vor jedem Spiel, dass einige Tore und Gegentore durch schnelle Vorstöße über die Flügel und anschließende One-Timer fallen werden.

    Hochglanz-Präsentation

    Was sich allerdings neu anfühlt, ist das Passspiel und das Verteidigen. Beides wirkt bei unseren ersten Ausflügen aufs Eis ungewohnt und schwieriger. Obwohl wir das Game nun seit rund 20 Jahren regelmäßig zocken, spielt uns die KI selbst auf der mittleren Schwierigkeitsstufe zunächst schwindelig – hier ist Geduld und Geschick gefragt. Die Lernkurve ist vor allem beim richtigen Verteidigen und beim Vermeiden unnötiger Puckverluste im Aufbau steil.

    Glänzen kann "NHL 22" aber mit der Präsentation. Das fängt schon an, wenn das Spiel gestartet wird. Im Menü gibt es animierte Hintergründe. Bei einer Einblendung der Capitals wird dann beispielsweise im Hintergrund das Washington Monument gezeigt. Optisch top! Das setzt sich auch nach dem Start eines Matches fort. Das Spiel schafft es, dass ihr euch wie in einer Live-Übertragung des amerikanischen Sport-TVs fühlt.

    Wer auf Realismus steht, wird sich freuen

    AR-Projektionen von Statistiken auf dem Spielfeld oder den Banden sind neu und machen einiges her. Auch das Aussehen der Spieler an sich hebt sich deutlich von den Vorgängern ab. Die Gesichtsausdrücke wirken realer, die Spieler Porträts sind näher an der Wirklichkeit. Haptik und Ton sorgen dafür, dass ihr mitten im Geschehen steckt, sobald der Schiedsrichter den Puck zum ersten Mal fallen lässt. Euch schreit plötzlich der Trainer aus dem Controller an.

    Picture

    Den ersten Check fühlt ihr durch die Vibration des Controllers. Der dazugehörige Ton direkt aus dem Controller, während der Kommentator aus dem Fernseher spricht. Fällt das erste Tor, dröhnen auch die Sirene und Stadionmusik unmittelbar vor euch aus dem Controller. Ihr seid also gefühlt so nah am Geschehen wie noch nie. Wer auf Realismus und diese Form des virtuellen Sporterlebnisses steht, wird sich freuen. Uns wird das ganze spätestens nach der dritten Torsirene etwas zu laut und aufdringlich, wir reduzieren Lautstärke immer weiter.

    Die gewohnten Modi

    Beim Hockey Ultimate Team (HUT) ist auf den ersten Blick vieles beim Alten geblieben. Das ist der Modus, in dem ihr durch das Öffnen von Packs oder das Traden von euren gezogenen Karten euer Team verbessert. Ähnlich wie der vergleichbare FIFA-Modus sorgt das auch für Kritik: Die Lootbox-Mechanik ist als Pay-to-Win in Verruf. Packs können auch um Echtgeld gekauft werden. Wer mehr einzahlt, hat bessere Chancen, schnell zu einem starken Team zu kommen. Der beliebte Franchise Mode wurde um das neue Team Seattle Kraken erweitert. Wie schon zuletzt könnt ihr den Expansion Draft wahlweise mit den Kranken selbst durchführen oder ein neues, eigenes Team in die NHL hieven.

    Das ist nicht neu, aber gut durchdacht und macht Hobby-Managern viel Spaß. Neu: Ihr könnt jetzt Bewerbungsgespräche mit Coaches führen. Jeder Coach hat eigene Stärken und Schwächen und eigene Ideen, wie Linien am besten zusammengestellt werden sollten. Sprich: Ihr solltet die richtigen Spieler für die richtigen Rollen im System eures Coaches holen, um das Maximum aus dem Kader zu holen. Auch der X-Faktor spielt beim Zusammenstellen eures Teams natürlich eine Rolle. Auch beim Scouten von Jungstars, die ihr draften wollt. Ansonsten sieht alles sehr gewohnt aus.

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