Szene

Schmackhafte Klischees für den fiesen Monsterhai

Ein prähistorisches Ungeheuer macht die chinesische Küste unsicher, Jason Statham geht auf die Jagd.

Heute Redaktion
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Zwischen 21 und 27 Meter wurde der Megalodon lang, mit 20 Zentimeter langen Zähnen und einem Gewicht von über 100 Tonnen. Seit zwei Millionen Jahren ist der Schrecken der Weltmeere ausgestorben. In "The Meg" taucht er wieder auf, um sich an überforderten Wissenschaftlern und plantschenden Badegästen zu laben.

Seit dem Ende des Pliozäns hat sich der riesige Fisch in einem abgeschotteten Unterwasser-Reich versteckt, gegen dessen Tiefen sogar der Marianengraben verblasst. Das erste U-Boot, das dort zu Forschungszwecken hinabtaucht, wird von der Ex-Frau des Rettungstauchers Jonas (Jason Statham) gesteuert. Unverzüglich eilt er zu Hilfe, als der Meg das Vehikel anknabbert. Dabei entkommt der Monsterhai leider ins südchinesische Meer, wo er Yachten zerbeißt und einen belebten Badeort ansteuert.

Der Trailer von "The Meg":

Lieber nicht nachdenken

Wie kann ein so gewaltiges Tier in einem räumlich stark begrenzten Ökosystem überleben? Warum macht er sich die Mühe, kleine Menschlein im Wasser zu stalken, wo er doch Pottwale mit einem einzigen Biss in zwei Hälften teilen kann? Warum ist der Hai so boshaft und nachtragend? Und wo kam eigentlich das erste Exemplar her, der Jason schon in den ersten fünf Minuten des Films fast verspeist hätte?

"The Meg" hält sich nicht damit auf, Fragen zu beantworten. Stattdessen feiert er ein Klischee nach dem anderen ab: Generischer Monolog auf dem Sterbebett bzw. -boot, altkluges Kind als Technik-Pro und Kupplerin, Jason Stathams in Stein gemeißelte Bauchmuskeln, eine Lovestory zum Fremdschämen, etc etc.

Spaßig

Als Horrorfilm ist "The Meg" völlig untauglich, als Mix aus Actionkomödie und Persiflage erfüllt er alle Erwartungen bravourös. Zwei Stunden lang muss sich Jason Statham sichtlich zusammenreißen, um nicht plötzlich laut loszulachen. Die aufgesetzte Ernsthaftigkeit, mit der er ans Werk geht, ist das Beste an "The Meg". Formidable Guilty-Pleasure-Unterhaltung - nur bitte, bitte, kein Sequel.

"The Meg" startet am 9. August 2018 in den österreichischen Kinos. (lfd)

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