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Revolutionsgarden haben Erdöl-Tanker geentert

Der Iran hat offenbar einen ausländischen Öltanker im Persischen Golf gestoppt und die Crew-Mitglieder festgenommen.

Heute Redaktion
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Die Iraner wollen 13 Matrosen festgenommen haben.
Die Iraner wollen 13 Matrosen festgenommen haben.
Bild: Reuters (Symbol)

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben am Donnerstag den Tanker mit angeblich einer Million Liter geschmuggeltem Öl in der Nähe der Straße von Hormus gestoppt und die zwölf ausländischen Crew-Mitglieder verhaftet, berichtet die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Weitere Details wollen die Revolutionsgarden in Kürze mitteilen.

Auf Sepah News, der offiziellen Website der Revolutionsgarden, hieß es, das Schiff sei bereits am 14. Juli südlich der iranischen Insel Larak in der Meerenge von Hormus festgesetzt worden. Zu Namen und Herkunft des Tankers machten die Garden vorerst keine Angaben.

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hatte in der Vorwoche Großbritannien gedroht, "im passenden Moment" auf die Festsetzung eines Tankers mit iranischem Erdöl vor Gibraltar zu reagieren. Die Briten hätten das Schiff "gestohlen", und der Iran werde in geeigneter Weise reagieren, sagte Chamenei am Dienstag.

"Bösartige Briten"

"Die bösartigen Briten haben einen Akt der Piraterie begangen und unser Schiff gestohlen", sagte Chamenei in der Rede. "So Gott will wird die Islamische Republik diese bösartigen Taten nicht unbeantwortet lassen." Großbritannien hatte Anfang Juli den Tanker "Grace 1" vor dem britischen Überseegebiet Gibraltar unter dem Verdacht festgesetzt, dass er im Verstoß gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien transportieren wolle.

Der Streit um den Tanker steht vor dem Hintergrund des Konflikts um das internationale Atomabkommen mit dem Iran. Seit dem Ausstieg der USA aus der Vereinbarung im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen haben sich die Spannungen mit dem Iran massiv verschärft. Angesichts der US-Wirtschaftsblockade erhöhte der Iran zuletzt den Druck auf die Vertragspartner und verstieß erstmals gegen das Abkommen.

(red)