Wirtschaft

REWE testet App, die Zahlvorgang an Kassa ersetzt

Eine deutsche REWE-Filiale nutzt eine App, die den Bezahlvorgang an der Kassa ersetzt. Ein Billa in Österreich setzt auf ein ganz ähnliches Konzept.

Michael Rauhofer-Redl
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Im Supermarkt ist das Tragen eines Mund- Nasenschutzes wieder verpflichtend, um die Ausbreitung des Corona Virus einzudämmen.
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picturedesk.com/Tobias Steinmaurer

Die REWE-Group testet in Deutschland in einer Kölner Filiale ein Einkaufsmodell, bei dem Kunden nicht mehr an der Kassa stehen bleiben müssen. Mittels App checken sich Kunden in der rund 100 Quadratmeter großen Filiale ein. Kameras und Sensoren eruieren, welche Produkte der Kunde auswählt, verrechnet wird der Betrag automatisch in der App beim Verlassen des Geschäfts. 

Weil aber die herkömmlichen Methoden des Bezahlvorgangs, also eine Kassa mit einem Mitarbeiter oder die Selbst-Checkout-Kassa, weiterhin möglich sind, will der Konzern testen, wie das neue Modell von der Kundschaft angenommen wird. Unterstützt wird Rewe bei seinem Vorhaben von dem 2018 in Tel Aviv gegründeten Startup Trigo.

Ähnliches Konzept gibt es auch in Österreich

Waren auswählen und ohne eigenen Zahlvorgang an der Kassa das Geschäft wieder verlassen – was für viele auf den ersten Moment befremdlich wirkt, könnte sich als zukunftsweisend herausstellen. In Österreich wird es dieses spezielle Modell jedoch vorerst nicht geben. 

Ein vom Prinzip her ähnliches Modell wird allerdings seit Dezember 2019 in einer BILLA-Filiale im Euro Plaza in Wien-Meidling bereits praktiziert. Wie REWE-Sprecher Paul Pöttschacher im Gespräch mit "Heute"  erklärt, kann man in der Filiale im Business-Park mittels der App "Scan & Go" einkaufen. Das Prinzip ist ähnlich. Der Kunde kann bis zu zehn Produkte scannen und den Bezahlvorgang über die App abwickeln". Ganz ohne Mitarbeiter geht es allerdings nicht: Wer alkoholische Getränke einkaufen möchte, ist dennoch, nicht zuletzt wegen der Alterskontrolle, auf einen Mitarbeiter angewiesen. 

Nur in kleinen Filialen

Pöttschacher erklärt, dass dieses Modell im Euro Plaza für die dortigen angestellten Büromitarbeiter gedacht ist, die etwa in der Mittagspause schnell etwas einkaufen wollen. Überall dort, wo Wochenendeinkäufe getätigt werden, etwa in großen BILLA Plus-Filialen, wird das Modell nicht zum Einsatz kommen. 

Dass kleinere Geschäfte umgerüstet werden, ist allerdings denkbar. Pöttschacher erklärt, dass der Konzern das Einkaufsverhalten der Kunden im Euro Plaza beobachten wird. Auswertbare Daten in großem Umfang liegen trotz des Starts des Projekts im Dezember 2019, coronabedingt wenig überraschend, allerdings noch keine vor.

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