Oberösterreich

RH-Bericht: Strom in Wels teurer als in Wien und Graz

Der Rechnungshof hat die Stadt Wels in Sachen "Energiearmut" und Strategien dagegen unter die Lupe genommen. Es gibt durchaus Kritik.

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Für immer mehr Menschen wird Energie zum teuren Luxus.
Für immer mehr Menschen wird Energie zum teuren Luxus.
iStock

Rund 120.00 Haushalte in Österreich sind von "Energiearmut" betroffen. Das heißt, dass für sie Strom und Heizung zum Luxus wurden, weil das nötige Geld fehlt. Zudem leben die betroffenen Menschen oft in schlecht islolierten Wohnungen oder Häusern, was wiederum dazu führt, das mehr Geld für Energie aufgewendet werden muss – ein Teufelskreis. 

Nun hat sich der Rechnungshof des Themas angenommen und sich drei Städte – Wels, Wien und Graz – angesehen, wie es dort in Sachen Preisgestaltung und Strategien gegen "Energiearmut" ausseht. Untersucht wurden die Jahre 2013 bis 2018.

Und Wels kommt dabei mit seinem Energieversorger Energie Wels AG (eww) – den Vorsitz hat dort aktuell Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ), bis 2016 hatte ihn sein Vorgänger Peter Koits (SPÖ) – nicht ganz so gut weg.

Teure Tarife

Denn wie der Bericht zeigt, ist Wels ein teueres Pflaster, wenn es um den Strompreis geht. Der berechnete Musterhaushalt (Verbrauch 3.500 kWh/Jahr) zahlt in Wels 352 Euro (Privat Strom Natur). In Graz sind es hingegen 333,55 Euro in Wien 319,88 Euro. Und auch, wenn man den günstigsten Tarif wählt, zahlt man in Wels mehr – nämlich 333,72 Euro (Wels Strom flexi). In Graz hingegen 267,86 und in Wien 298,45 Euro.

Kein gutes Zeugnis stellt der Rechnungshof Wels auch in Sachen Strategie aus. Da heißt es  in dem Bericht: "Die Energie Wels und die Wels Strom verfügten über keine Strategie- und Zielformulierung zum Thema 'Energiearmut'." Graz und Wien hingegen wurden positiv bewertet, weil dort das Thema Energiearmut durchaus ein Thema ist.