Österreich

Rheuma-Patientin muss über 6 Monate auf Termin warten

Jahrelang hat Edith D. am Würstelstand geschuftet, jetzt mit 67 Jahren kommt sie kaum die Stiegen zur Redaktion hoch.

Heute Redaktion
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Sie muss erst mal Minuten lang Luft holen, ehe sie zu sprechen beginnen kann: „Ich habe Rheuma und starke Schmerzen, rief in der Klinik St. Pölten an. Dort wurde mir Anfang April gesagt, sie seien übervoll. Ich könne aber nach Zwettl oder Stockerau ausweichen. Dabei habe ich nicht einmal einen Führerschein", seufzt die St. Pöltnerin.

Dann wurde ihr geraten, zum Facharzt zu gehen. „Keine Chance, der ist noch mehr überlastet." Eine private Behandlung und somit eine deutlich kürze Wartezeit kann sich Edith D. unmöglich leisten: „Ich bekomme 600 € Rente, mein schwer kranker Mann 450 €. Er muss nach einem Schlaganfall und mit drei Bypässen trotzdem arbeiten, sonst kämen wir gar nicht durch", erklärt die Rentnerin. Was er arbeitet, will sie nicht sagen. „Sonst nehmen sie ihm das auch noch weg."

Holding versteht Problem

Auf „Heute"-Nachfrage versteht die NÖ-Holding das Problem, verweist auf die flächendeckenden Rheuma-Ambulanzen in Amstetten, Horn, Neunkirchen, St. Pölten, Zwettl, Stockerau, Mistelbach, Wr. Neustadt und vor allem auf die fünf niedergelassenen Kassenärzte in ganz NÖ.

Edith D. nutzt das alles nichts, sie muss unter starken Schmerzen warten – bis Oktober.

Rheuma-Ambulanzen

Amstetten, Horn, Neunkirchen, St. Pölten, Zwettl, Stockerau, Mistelbach, Wr. Neustadt und allem auf die fünf niedergelassenen Kassenärzte in ganz Niederösterreich.

(Lie)

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