Szene

Richard Lugner macht TV-Spot für "Konkurrenz"

Heute Redaktion
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Richard Lugner wird jetzt auch zum Werbestar - und zwar für seine eigene Konkurrenz. In einem neuen TV-Spot wirbt er für die Online-Handelsplattform Rakuten.at. Der Grund für diese unheilige Allianz: Sein unermüdlicher Kampf für längere Öffnungszeiten.

 . Der Grund für diese unheilige Allianz: Sein unermüdlicher  Kampf für längere Öffnungszeiten .

Richard Lugner ist bald nicht mehr nur TV-Star sondern auch TV-Werbe-Star. Und wie immer ist "Mörtel" auch im TV-Sport wieder einmal sehr sehr arm. Im Frack, seiner "Opernball-Uniform" (wie er es nennt), bewirbt er die Sonderaktion "Super Sale" der internationalen Commerce-Plattform , nur um dann unendlich traurig festzustellen: "Und i derf net aufsperr'n wann i will."

Dieser Schmäh ist auch der Grund, wieso Lugner für die Konkurrenz wirbt. "Der Online-Handel ist nicht zu verhindern", befand er am Mittwoch bei der Präsentation des Spots. Deshalb habe er "den Stier bei den Hörnern gepackt" und den Werbespot als Sprachrohr für sein Anliegen - längere Öffnungszeiten für den Handel - genutzt. Seit Jahren kämpft er vor Gericht dafür, eine Verfassungsklage liegt derzeit beim OGH.

Für den freien Handel

"Richard Lugner ist eine der lautesten Stimmen im Handel", fand auch Rakuten-Geschäftsführer Dieter Kindl. Deshalb wählte man den resoluten Kaufhaus-Chef als Werbe-Gesicht. Kindl betonte allerdings das Einende: "Uns beiden geht es ja gleichermaßen um den freien Handel."

Rakuten stammt ursprünglich aus Japan (der Name bedeutet "freier Markt" auf japanisch) und ist selbst kein Online-Händler. Stattdessen bietet das Unternehmen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine Plattform, um deren Produkte anzubieten. "Wir versuchen, der Dominanz der großen multinationalen Konzerne entgegenzutreten und gerade lokale Händler online zu positionieren", sagte Kindl. Rakuten bietet KMUs neben Online-"Verkaufsfläche" auch Beratung und Coaching zum Thema E-Commerce.

Als Kunden wird die Online-Plattform Richard Lugner wahrscheinlich nicht gewinnen können. Er shoppt nämlich nicht online: "Ich hab gar keinen Computer, das macht immer alles meine Sekretärin", sagte er.