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Opfer tötet Einbrecher und muss dafür in Haft

Die Londoner Polizei hat einen Pensionisten verhaftet, weil er einen Einbrecher in seinem Haus erstochen hatte. Der Fall löste eine Kontroverse aus.

Heute Redaktion
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Richard Osborn-Brooks wurde wegen Mordverdachts verhaftet nachdem er sich gegen einen Einbrecher gewehrt hatte.
Richard Osborn-Brooks wurde wegen Mordverdachts verhaftet nachdem er sich gegen einen Einbrecher gewehrt hatte.
Bild: Facebook

Ein 78-jähriger Mann ist von der Polizei wegen Mordverdachts verhaftet worden, weil er einen Einbrecher in seinem Haus erstochen haben soll, wie "The Guardian" berichtete.

Richard Osborn-Brooks und seine Frau wurden in der Nacht auf den Mittwoch von zwei Männern in der eigenen Wohnung überfallen. Sie bedrohten das Ehepaar mit einem Schraubenzieher und zwangen den Mann, ihnen in die Küche zu folgen. Dort kam es zu einer Auseinandersetzungen zwischen Osborn-Brooks und einem der Einbrecher. Osborn-Brooks konnten den Einbrecher überwältigen und verletzte den 38-jährigen Mann am Oberkörper.

Auf der Flucht brach der Mann zusammen und wurde von der eintreffenden Polizei ins Krankenhaus gebracht, wo er später verstarb. Womit der Mann verletzt wurde, konnte die Polizei nicht sagen. Dem zweiten Einbrecher gelang die Flucht, die Polizei fandet derzeit nach ihm.

"Funktioniert so unser Justizsystem?"

Die Nachbarschaft solidarisiert sich mit dem Pensionisten: "Wir verstehen, dass die Polizei ihn befragen wollte, aber hoffen auch, dass er bald wieder frei kommt", sagt ein Anwohner. In den letzten Monaten sei die Kriminalität in diesem Quartier angestiegen. "Natürlich waren wir geschockt, als wir die Polizei vor dem Haus sahen, aber eine wirkliche Überraschung war es für uns nicht."

Tony Guest, der befreundet ist mit Osborn-Brooks, geht sogar noch weiter und fordert eine Medaille für den Inhaftierten: "Funktioniert so unser Justizsystem? Ein Mann wird überfallen, wehrt sich und muss dafür ins Gefängnis. Wo ist unsere Schutz? Jetzt wissen wir, wieso die Amerikaner so viele Waffen haben", sagt Guest.

Auch Priti Patel macht sich für den Mann stark. Die ehemalige Ministerin für Arbeit sagte, der Mann sei das Opfer in diesem Fall – und nicht der Täter. "Solche Fälle untergraben das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Justizsystem." (fur)

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