Eltern verzweifelt

Richter lässt sieben Monate altes Baby sterben

Ein Richter des obersten Gerichtshofs hat entschieden, dass Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen der schwerkranken Indi (7 Monate) beenden dürfen.
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20.10.2023, 22:13
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Indi Gregory wurde vor sieben Monaten geboren. Seither liegt sie im Spital und benötigt mittlerweile auch lebenserhaltende Maßnahmen. Das Mädchen leidet an einer unheilbaren mitochondrialen Krankheit. Diese verhindert, dass Zellen im Körper Energie produzieren.

Das sagt der Richter

Weil das Nottingham's Queen's Medical Centre keine positive Prognose stellen kann, reichte es beim obersten Gerichtshof in England einen Antrag ein, damit die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden können. Man könne nichts mehr für die Kleine tun. Der Richter entschied, dem Antrag des Spitals stattzugeben.

In seinem Urteil sagte der Richter laut der BBC, dass die Hingabe der Familie an Indi "spürbar" sei und ihr Schmerz "fast unvorstellbar". Er ergänzte, dass die Wünsche der Familie zwar eine wichtige Rolle spielten, die medizinischen Beweise jedoch "einstimmig und klar" seien. "Schweren Herzens bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Belastungen einer invasiven Behandlung die Vorteile überwiegen."

Der erhebliche Schmerz, den "dieses hübsche kleine Mädchen" erleide, sei nicht gerechtfertigt angesichts unheilbarer Krankheiten, einer sehr kurzen Lebensspanne, keiner Aussicht auf Genesung und bestenfalls einer minimalen Auseinandersetzung mit der Welt um sie herum.

So geht es weiter

Der Richter hat den erarbeiteten Plan des Spitals abgesegnet. Dieser sieht laut BBC vor, dass das sieben Monate alte Baby innerhalb einer Woche von der Intubation entwöhnt wird und stattdessen eine Beutelmaske zum Einsatz kommt. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ärzte sich mitfühlend um Indi kümmern, ihr eine schmerzlindernde Behandlung bieten und es ihr so angenehm wie möglich machen werden."

Der Richter sei sich bewusst, dass dies ein schwerer Schlag für die Eltern sei. "Ich weiß, dass sie Indi sehr lieben und das Allerbeste für sie wollen. Ich hoffe aufrichtig, dass sie so viel Zeit wie möglich mit Indi verbringen können."

Das sagen die Eltern

Indi Gregorys Eltern wollen weiter für das Leben ihrer Tochter kämpfen. Ihre Tochter habe "allen das Gegenteil bewiesen" und "braucht einfach mehr Zeit." Indis Vater sagte nach der Urteilsverkündung: "Wir sind am Boden zerstört und werden Berufung einlegen." Die Ärzte hätten während des Gerichtsverfahrens ein "furchtbar düsteres und negative Bild" vom Zustand seiner Tochter gezeichnet. "Wir wissen, dass sie behindert ist, aber man lässt behinderte Menschen nicht einfach sterben. Wir wollen ihr nur eine Chance geben." Die Familie sei bereit dazu, alles zu tun, um für das Leben des Babys zu kämpfen.

Der Direktor des Spitals sagte, dass die Anhörung für alle Beteiligten eine Herausforderung gewesen sei. "Unsere Priorität wird weiterhin darin bestehen, Indi eine auf ihren Zustand abgestimmte, spezialisierte Pflege zu bieten und ihre Familie auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen."

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