Österreich

Richter "pfeifen" auf Geschworenen-Urteil

Heute Redaktion
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Paukenschlag im Wiener Landesgericht: Dienstag sprachen die Geschworenen Danilo M. (27) vom Mordversuch und Raub an einem Geldboten "im Zweifel" frei. Aber die Richter kippten das Urteil.

Paukenschlag im Wiener Landesgericht: Dienstag sprachen die Geschworenen Danilo M. (27) vom Mordversuch und Raub an einem Geldboten "im Zweifel" frei. Aber die Richter kippten das Urteil.

Seltener Rüffel für Geschworene nach langem Indizienprozess: Seit 2013 wird gegen Danilo M. (29) verhandelt. Laut Anklage hat der vorbestrafte Serbe mit zwei Komplizen den Geldboten eines Wettlokals in Wien überfallen. Obwohl die Räuber die Beute (64.000 Euro) schon hatten, schossen sie das Opfer gnadenlos fast tot.

Nahe dem Tatort wurden Zigarettenstummel mit DNA von Danilo M. gefunden. Aber der sagt: "Ich war dort in einem Bordell. Mit der Tat habe ich nichts zu tun." Und sein Anwalt Elmar Kresbach agierte so überzeugend, dass die Geschworenen mit 4:4 Stimmen einen Freispruch "im Zweifel" fällten. Die drei Berufsrichter hoben das Urteil wegen "Rechtsirrtums" auf.

Folge: neuer Prozess. Danilo M. bleibt in Haft.