Österreich

Richterin zu 7 Monaten Haft verurteilt

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schaler

Richterin Martina V. (Name geändert) wurde nach insgesamt drei Verhandlungstagen in Korneuburg zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig.

Auf der für sie ungewohnten anderen Seite - nämlich auf der Anklagebank - musste Richterin Martina V. im Korneuburger Gerichtssaal Platz nehmen. Die Bezirksrichterin aus NÖ war in einem Bewerbungsverfahren im Jahr 2011 einem jungen, männlichen Konkurrenten unterlegen gewesen. In der Folge hat sie aus dem internen EDV-Justizsystem Daten herausgefischt, um Infos für eine Beschwerde an die Gleichbehandlungskommission zu sammeln.

Bei der Kommission legte die Juristin das Beweismaterial vor. Einem Ausschussmitglied kam die Detailinfo sehr verdächtig vor - es erstattete Anzeige. "Ich habe nur ermittelt. Ich dachte, der Mann hat eine strafbare Handlung begangen", rechtfertigte Frau Advokatin ihre Selbsternennung zur "Untersuchungsrichterin" vor Gericht. Das Urteil: sieben Monate bedingte Haft wegen Amtsmissbrauch. Die Richterin legte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein - nicht rechtskräftig.