Bevölkerung gespalten

Riesen-Gaza-Demo: 500.000 Menschen in London erwartet

Bis zu eine halbe Million Menschen wurden bei der propalästinensische Großdemo am Samstag erwartet. Sie fordern eine Waffenruhe im Gaza-Krieg.
11.11.2023, 17:23

Tausende Menschen haben heute an einer propalästinensischen Großdemonstration in London teilgenommen. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie "Freiheit für Palästina" und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen.

500.000 Menschen erwartet 

Die Veranstalter erwarteten zu der Kundgebung etwa 500.000 Demonstranten in der britischen Hauptstadt. Damit wäre es einer der größten politischen Protestmärsche in der britischen Geschichte. Offizielle Angaben zur Zahl der Teilnehmer gab es zunächst nicht.

Die Demonstranten zogen vom zentralen Hyde Park zur US-Botschaft ziehen und forderten dabei einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen. Knapp 2000 Polizisten waren dabei im Einsatz. Premierminister Rishi Sunak rief die Demonstranten zuvor auf, sich friedlich zu verhalten und das britische Weltkriegsgedenken am "Armistice Day" zu respektieren.

Konservative Politiker gegen Demo

Am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern Politiker und die Royal Family traditionell am Kriegsdenkmal Cenotaph in der Innenstadt an die Kriegstoten.

Mehrere konservative Politiker hatten die Londoner Polizei aufgefordert, die propalästinensische Kundgebung zu verbieten, um das Gedenken nicht zu überschatten. Doch das lehnte die Behörde mit Verweis auf die Gesetze ab. Ein Aufruf, freiwillig auf die Kundgebung zu verzichten, verhallte.

"Polizei duldet linke Straftaten"

Innenministerin Suella Braverman kritisierte daraufhin, die Polizei dulde Straftaten von linken und propalästinensischen Demonstranten. Die Äußerungen riefen auch in ihrer Konservativen Partei scharfe Kritik sowie Forderungen hervor, Premier Sunak solle die Rechtsaußen-Politikerin feuern. Bereits an den vorigen Wochenenden hatten Zehntausende Menschen bei Kundgebungen in London ihre Solidarität mit Gaza ausgedrückt. Dabei kam es vereinzelt zu antisemitischen und antiisraelischen Straftaten.

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