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Riesenasseln machen sich über einen Alligator her

Sie können vier Jahre ohne Nahrung überleben. Stoßen Riesenasseln dann aber wieder mal darauf, gibt es kein Halten mehr.

Heute Redaktion
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Seit mehr als 200 Millionen Jahren erfüllen Riesenasseln eine wichtige Aufgabe in den Tiefen der Ozeane: Sie befreien den Meeresgrund von allerlei Aas. Tote Wale, Fische oder Kraken, alles kommt weg. Riesenasseln (Bathynomus giganteus) sind nicht wählerisch. Auch zu einem Alligator sagen sie nicht Nein, wie Forscher des Louisiana Universities Marine Consortium (Lumcon) dokumentiert haben.

Um das Fressverhalten der bis zu 45 Zentimeter großen und 1,7 Kilogramm schweren Asseln studieren zu können, versenkten sie im Golf von Mexiko den Kadaver eines Alligators. Dieser war vom US-Bundesstaat Louisiana im Rahmen einer Regulierung der einheimischen Bestände eingeschläfert worden, wie Sciencealert.com schreibt. Es dauerte keine 24 Stunden, bis sich die Riesenasseln über das Reptil hermachten.

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Die Geschwindigkeit, mit der die Asseln den Kadaver in mehr als 2 Kilometern Tiefe fanden, überraschte die Wissenschaftler. Craig McClain, der Direktor des Lumcon, sagte dazu: «Ich war erstaunt, dass da bereits so viele Riesenasseln waren. Ich dachte, es würde länger dauern, bis sie die chemischen Hinweise aufnehmen, über die sie einen Kadaver wie den Alligator aufspüren können.»

Beim Alligator angekommen, fressen die Riesenasseln so lange, bis sie sich kaum mehr bewegen können. Das sei Teil der Überlebensstrategie der Tiere, sagen die Forscher. Solche Kadaver seien selten. Die Asseln fressen deshalb, was nur reingeht. Und das gebe ihnen die Fähigkeit, anschließend mehrere Jahre ohne jegliche Nahrung auszukommen. (jcg)

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