Österreich

Riesentumor kostet kleinen Aleks (1) eine Niere

Kurz nach seinem ersten Geburtstag wurde bei Aleks ein Nierenkrebs entdeckt. Der Tumor ist bereits so groß, dass eine Niere entfernt werden muss. 

Christine Ziechert
Der tapfere Bub hat die Chemo bereits hinter sich, Mama Vida war stets an seiner Seite.
Der tapfere Bub hat die Chemo bereits hinter sich, Mama Vida war stets an seiner Seite.
zVg

Mit seinen rehbraunen Augen blickt der kleine Aleks (13 Monate) in die große, weite Welt. Der Bub aus Klagenfurt (Ktn.) hatte bisher keine gesundheitlichen Probleme: "Er hat immer voll gern gegessen und großen Appetit gehabt", erzählt seine Mama, Vida V. (38), im Gespräch mit "Heute".

Doch im heurigen Juli war die Alleinerzieherin besorgt, denn Aleks hatte von 10 auf 8 Kilo abgenommen: "Der Kinderarzt meinte, zwei Kilo sind zu viel. Wir sollen das weiter beobachten", berichtet Vida V. Doch wenig später fing Aleks hoch zu fiebern an, hatte Atembeschwerden. Sein Zustand war so bedenklich, dass die 38-Jährige die Rettung rief: "Im Krankenwagen hat er sich dann erbrochen", so Vida V.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch.</strong> Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. <a data-li-document-ref="120033152" href="https://www.heute.at/s/papas-leiche-lag-18-stunden-neben-sohn-auf-der-couch-120033152">Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730"></a>
    29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch. Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr >>>
    privat

    Acht Zentimeter großer Tumor bei Aleks

    "In der ELKI-Ambulanz am Klinikum Klagenfurt wurde er dann abgehört und Blut abgenommen. Dann haben wir fiebersenkende Zäpfchen bekommen und wurden noch am gleichen Tag entlassen", erinnert sich die Dreifach-Mama. Kurze Zeit darauf fieberte Aleks etwa sechs Tage lang bei 39 bis 40 Grad Fieber durch: "Wir sind dann wieder ins Krankenhaus. Ich hab' den Ärzten dort gesagt: 'Ich krieg' das Fieber nicht runter, und er trinkt auch so viel - 1,5 bis 2 Liter pro Tag", meint Vida V. Zwei Wochen später musste Aleks erneut ins Spital, wurde wieder heimgeschickt.

    Doch dann hatte der kleine Bub plötzlich am ganzen Körper blaue Flecken: "Er hatte sie vor allem am Ellbogen, den Knien und am Rücken. Er wollte auch nicht mehr gehen oder krabbeln. Und in der Nacht ist er ständig aufgewacht", erklärt die 38-Jährige. "Als ich dann am 8. September im Spital die blauen Flecken erwähnt habe, waren sie sofort alarmiert." Und ein erster Verdacht bestätigte sich: Bei Aleks wurde ein 8 Zentimeter großer Wilms-Tumor an der Niere entdeckt. 

    "Es war eine Schock-Diagnose. Es gab ja vorher keine Anzeichen, dass so etwas Radikales nicht passt. Ich wünsche das keinem Elternteil, nicht einmal meinem schlimmsten Feind" - Mama Vida V.

    "Es war eine Schock-Diagnose. Es gab ja vorher keine Anzeichen, dass so etwas Radikales nicht passt. Ich wünsche das keinem Elternteil, nicht einmal meinem schlimmsten Feind", meint Vida V. Da es in Klagenfurt keine geeignete Behandlung für Aleks gibt, wurde das Kleinkind an die Uni-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz überstellt. Dort wurde sofort mit der Chemotherapie begonnen, damit der Tumor schrumpft. Anschließend muss die gesamte rechte Niere entfernt werden.

    "Am 29. September hat er die letzte Chemo bekommen. Während der Behandlung war er sehr müde, die letzte hat Aleks den Rest gegeben. Er ist noch sehr blass und hat auch Haare verloren", erzählt die Kärntnerin. Sie macht sich und den Ärzten zudem Vorwürfe.

    1/6
    Gehe zur Galerie
      Im September wurde bei Aleks ein Nieren-Tumor diagnostiziert.
      Im September wurde bei Aleks ein Nieren-Tumor diagnostiziert.
      zVg
      "Wäre der Tumor früher entdeckt worden, wäre die Niere noch zu retten gewesen. Aleks hätte auch nicht die Chemo durchmachen müssen" - Vida V.

      "Ich hatte schon immer das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Trotzdem habe ich mir gesagt: 'Mach' dir keinen Kopf'. Aber auch die Ärzte sind nachlässig geworden. Sie hatten immer wieder Erklärungen für bestimmte 'Beschwerden'. Der starke Gewichtsverlust und das durchgehend hohe Fieber hätten schon Alarmzeichen sein müssen", so Vida V.

      Ihr Vorwurf: "Wäre der Tumor früher entdeckt worden, wäre die Niere noch zu retten gewesen. Aleks hätte auch nicht die Chemo durchmachen müssen. Deswegen rate ich allen Müttern: Hört mehr auf euer Baugefühl", appelliert die Kosmetikerin. "Heute" fragte bei der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) um eine Stellungnahme zu Aleks' Fall an: "Wir bitten um Verständnis, dass wir im Sinne unserer Patienten keine Patientenfälle öffentlich diskutieren", heißt es.