Österreich

Riesenwirbel, weil Amt Frau mit Hund "rauswarf"

Ein Security-Mann schmiss die 40-jährige Janet H. und ihren Assistenzhund aus dem Finanzamt. Draußen kollabierte die Frau.

Heute Redaktion
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Der Hund von Janet H. wurde diskriminiert, musste das Finanzamt verlassen.
Der Hund von Janet H. wurde diskriminiert, musste das Finanzamt verlassen.
Bild: privat

"Unfassbar! Darf gerne geteilt werden!" – Mit diesen Worten eröffnete Janet H. (40) einen mehrzeiligen Beitrag, der seit einigen Tagen die Gemüter im Netz erhitzt.

Konkret geht es darum, dass ihr Assistenzhund "Lucky" vergangenen Donnerstag das Finanzamt verlassen musste. Und das obwohl die 40-Jährige, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet, rund um die Uhr auf ihren Vierbeiner angewiesen ist.

Security: "Hund muss sofort raus"

Laut Angaben des Opfers, hat sie ein Security-Mann im Amt am Arm gepackt und gemeint, der Hund müsse sofort raus. Auch auf sämtliche Erklärungen, sie sei dringend auf den Hund angewiesen, habe der Wachmann ignoriert. "Lucky ist für mich genau so notwendig, wie ein Rollstuhl für einen Rollstuhlfahrer", so die Frau auf ihrer Facebookseite.

Doch es half alles nichts. Der kleine Vierbeiner hatte an diesem Tag kein Glück und musste das Amt verlassen. Auch Amts-Mitarbeiter sollen die ungebetenen Gäste dazu aufgefordert haben, zu gehen.

Vor dem Finanzamt sei die 40-Jährige kollabiert. "Man hat mich nur ausgelacht", ist die Mühlviertlerin schockiert.

Wie sie in ihrem Facebook-Beitrag beschreibt, ging die Hundebesitzerin anschließend zur Polizei, wollte Anzeige erstatten. Dort habe man ihr aber erklärt, dass sie nicht diskriminiert worden sei, da es sich um den Hund handelte, der raus musste.

Finanzamt dementiert Vorwürfe

Laut dem Finanzamt hat sich der Vorfall aber ganz anders abgespielt. "Die Vorwürfe sind komplett falsch. Wir legen großen Wert auf Kundenfreundlichkeit und ein zuvorkommendes Verhalten gegenüber unseren Kunden", so Johannes Pasquali, Sprecher des Bundesministeriums für Finanzen in einem OÖN-Interview.

Wie der Sprecher weiter berichtet, habe sich die Frau geweigert, ihren Behinderten-Ausweis vorzuzeigen. Trotzdem sei sie zum Info-Schalter weitergeleitet worden.

Brief an Bundesregierung

Janet H. hat indes ein Schlichtungsverfahren eingeleitet. Sie verfasste dabei einen Brief unter anderem an die Bundesregierung sowie an den Nationalrat.

(mip)

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