"Versagen der Politik"

Riesige Klima-Demo sorgt ab 11 Uhr für Chaos in Wien

In der Bundeshauptstadt findet am Samstag ein riesiger Protestmarsch der Klimabewegung statt. Tausende Menschen legen ab 11.00 Uhr die City lahm.

André Wilding
Riesige Klima-Demo sorgt ab 11 Uhr für Chaos in Wien
Am 16. Dezember kommt es in Wien zu einem Protestmarsch.
Video 3 / Archiv / Symbolbild

Familien und 22 Organisationen der Klimabewegung – unter anderem FridaysForFuture, Extinction Rebellion oder auch Health4Future – demonstrieren am Samstag ab 11.00 Uhr für ein entschlossenes Handeln der Politik im Klimaschutz: nur ein Ende der Ablenkungsmanöver kann allen Kindern eine Zukunft sichern.

"Wir sind empört!"

"Wir stehen dagegen auf! Wir sind empört! Wir wehren uns gegen dieses massive Versagen der Parteienpolitik", heißt es in der Einladung, mit der zum gemeinsamen Protestmarsch aller besorgten Bürger und der Klimabewegung am Samstag, den 16. Dezember in der Wiener Innenstadt aufgerufen wurde.

"Mit der Kriminalisierung von Klimaaktivisten, den Anfang Dezember eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien gegen 23 Mitglieder der Klimabewegung Letzte Generation" hätten die "Irrgänge der Politik ein neues Niveau erreicht": "Menschen, die sich in ihrer Freizeit engagieren und friedlich für den Klimaschutz protestieren, sollen zum Feindbild erklärt werden".

"Doch auch dieses Ablenkungsmanöver kann nicht über die Unfähigkeit der Spitzenpolitiker sowie der Lobbyisten aus Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung hinweg täuschen, sich auf wirksame Maßnahmen in der Klimapolitik zu einigen", heißt es weiter.

"Botschaft wird ignoriert"

"Die Botschaft der Klimawissenschaft wird ignoriert, weil die Interessen der Lobbys schwerer wiegen. Also ergehen sich die Entscheidungsträger:innen in Greenwashing und Scheinklimaschutz, während die Zukunft unserer Kinder den Bach runtergeht. Als Mutter werde ich das nicht stillschweigend akzeptieren." erklärt Manya Gharehmani von ParentsForFuture.

Und Stefanie Pöltl, ebenfalls ParentsForFuture ergänzt: "Als Mama eines kleinen Sohnes (und Juristin) macht mich das staatliche Vorgehen gegen Protestierende betroffen und wütend. Die Klimakrise gefährdet die Zukunft der nächsten Generationen massiv und beraubt schon heute Menschen ihrer Lebensgrundlage. Ihre Eindämmung erfordert entschlossene und rasche Maßnahmen im Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Während unsere politischen Entscheidungsträger:innen dabei versagen, die selbst gesteckten Klimaschutz-Ziele und eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten, wird massiver Aufwand betrieben, um jene, die an diese Verpflichtungen erinnern, von der Straße zu bekommen."

Auch Health For Future schließt sich dem organisiationsübergreifenden Protest am Samstag an. "Die Klimakatastrophe ist auch eine Gesundheitskrise! Jedes zehntel Grad Erwärmung wird ausschlaggebend sein. Es wäre sinnvoll sich endlich der anstehenden Probleme anzunehmen und Aktionen zu setzen, die die Einhaltung der Pariser Ziele ermöglichen. Gewaltfrei demonstrierende Klimaaktivisten unter Verwendung eines sogenannten Mafia-Paragraphen zu kriminalisieren ist sicherlich nicht sinnvoll," sagt Thomas Quinton.

OMAS GEGEN RECHTS ist es ebenso ein großes Anliegen, ein gutes Leben aller Kinder, Enkelkinder und sonstigen Nachkommen solidarisch zu unterstützen. "Wir sind die Generation, die eine Zukunft hatte. Jetzt sehen wir, was geschieht, wie mit der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder Vabanque gespielt wird. Das wollen wir nicht zulassen. Wir wollen nicht, dass unsere Kinder, Enkelkinder und alle Nachkommenden – infolge der fortschreitenden Klimakatastrophe, Überschwemmungen, Murenabgänge, Waldbrände – zukünftig um Wasser und Lebensmittel kämpfen müssen," schließt sich Elisabeth Hofbauer entschieden an und ergänzt: "Omas Gegen Rechts erwarten von den gewählten Politiker, dass sie die Empfehlungen des Klimarates ernst nehmen. Denn die ökologischen Lebensgrundlagen sind nicht verhandelbar, dafür gibt es genug wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Welt von morgen hängt davon ab, was heute politisch entschieden wird."

Ambitionierter Klimaschutz

Die 22 unterstützenden Organisationen setzen mit ihrem Protestmarsch, der ausgehend vom Helmut-Zilk-Platz durch die Innere Stadt schließlich zum Parlament führt, ein deutliches Zeichen dafür, dass die "politischen Verantwortlichen mit der Kriminalisierung von Klimaaktivisten den falschen Weg gehen". Ambitionierter und wirksamer Klimaschutz mit gleichzeitiger konsequenter Information, Aufklärung und Einbeziehung der Bevölkerung über dessen Notwendigkeit sei die einzige Reaktion, mit der auch künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglicht werde.

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