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Riesiger Luxus-Koffer regt Moskauer auf

Heute Redaktion
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Ein gigantischer Koffer der Luxusmarke Louis Vuitton hat in Moskau am Dienstag für Unmut gesorgt. Der neun Meter hohe und 30 Meter lange braungelbe Reisekoffer mit dem bekannten Buchstaben-Logo LV steht mitten auf dem Roten Platz, direkt neben dem Lenin-Mausoleum. Kritiker meinten, der Rote Platz habe einen besonderen Rang und sei ein "heiliger" Ort.

Ein gigantischer Koffer der Luxusmarke Louis Vuitton hat in Moskau am Dienstag für Unmut gesorgt. Der neun Meter hohe und 30 Meter lange braungelbe Reisekoffer mit dem bekannten Buchstaben-Logo LV steht mitten auf dem Roten Platz, direkt neben dem Lenin-Mausoleum. Kritiker meinten, der Rote Platz habe einen besonderen Rang und sei ein "heiliger" Ort.

"Es gibt gewisse Symbole, die nicht kommerzialisiert und herabgewürdigt werden dürfen, weil die Zukunft des Staates davon abhängt", zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti den kommunistischen Abgeordneten Sergej Obuchow.

Politisches Erdbeben

Auch Konstantin Michailow, Koordinator der Nichtregierungsorganisation Archnadsor, die sich für das architektonische Erbe Moskaus einsetzt, kritisierte die Aktion. Schließlich kämen zehntausende Besucher extra nach Moskau, um den Roten Platz zu sehen, und nicht das Häuschen eines bekannten Unternehmens, erklärte er laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Heftige Empörung hat der gigantische Werbepavillon auch im Kreml ausgelöst. Dieser verlangte am Mittwoch die sofortige Demontage des 10 Meter hohen und 34 Meter langen Aufbaus direkt am Mausoleum von Revolutionsführer Lenin. "Die Errichtung wurde nicht mit dem Präsidialamt abgesprochen", sagte ein ranghoher Mitarbeiter von Kremlchef Wladimir Putin zu Interfax.

Erlös für guten Zweck

Das Modeunternehmen Louis Vuitton hatte den braungelben Pavillon vor wenigen Tagen in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Nobelkaufhaus GUM aufstellen lassen. Bis zum 19. Jänner sollte dort eine Ausstellung zu sehen sein. Die Konstruktion sei größer als vereinbart, zudem müsse "Rücksicht genommen werden auf die Gefühle in Teilen der Gesellschaft", sagte ein Sprecher des Einkaufstempels als Reaktion auf die Kritik.

Der Luxuskonzern teilte auf seiner Homepage mit, der Erlös aus dem Kartenverkauf gehe komplett an die Stiftung "Naked Hearts" des russischen Models Natalja Wodjanowa, die sich um benachteiligte Kinder kümmert.