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Riesiger Waldbrand tobt bei Berlin

Evakuierte Dörfer, Ascheregen, explodierende Munition: Die Feuerwehr kämpft gegen die Flammen, die Polizei empfiehlt, Fenster zu schließen.

Heute Redaktion
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Ein Waldbrand wütet südwestlich von Berlin.
Ein Waldbrand wütet südwestlich von Berlin.
Bild: iStock

Im Kampf gegen den riesigen Waldbrand südwestlich von Berlin hat die Feuerwehr mehrere Schneisen in den Wald gezogen. Am frühen Freitagmorgen setzten die Einsatzkräfte einen Radlader und eine große Planierraupe ein, um ein Übergreifen des Feuers auf einen Ortsteil von Treuenbrietzen zu verhindern.

Am Abend waren bereits drei Dörfer in Brandenburg evakuiert worden – rund 600 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Der Brand wütet in einem Gebiet südwestlich von Berlin. Die Evakuierten wurden aufgefordert, nur das Wichtigste wie Dokumente und Medikamente mitzunehmen und sich über alle verfügbaren Medien auf dem Laufenden zu halten.

Warnung vor Ascheregen

Die Stadt Treuenbrietzen warnte zudem, auch in weiter entfernten Bereichen könne es zu Ascheniederschlag und Rauchentwicklung kommen. Mehrere hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz gegen die Flammen.

Am Donnerstagabend hatte sich der Brand bereits über eine Fläche von 300 Hektar ausgebreitet und war teilweise nur hundert Meter von drei Dörfern entfernt. In der Nacht zum Freitag brannten bereits rund 400 Hektar Land, wie der RBB unter Berufung auf den Bürgermeister von Treuenbrietzen, Michael Knape, berichtete.



An Krieg erinnert

Anwohner in der Gegend wurden außerdem gebeten, Fenster und Türen wegen der Rauchentwicklung geschlossen zu halten. Die Rauchsäule sei zehn Kilometer weit zu sehen, sagte der Sprecher.

"Sowas haben wir noch nicht einmal im Krieg erlebt", sagte die 76 Jahre alte Anita Biedermann, als sie ihr Haus in Frohnsdorf mit einer kleinen Tasche verließ. Medikamente, Ausweise und eine Jacke – das müsse genügen, sagte die Rentnerin. Angst habe sie nicht. "Es sind ja so viele tolle Männer hier", sagte Biedermann mit Blick auf die Feuerwehrleute und Kräfte vom Technischen Hilfswerk. Die Nacht wolle sie jetzt in der Stadthalle von Treuenbrietzen verbringen.

Explosionen wegen Munition im Boden

Der RBB zitierte den Waldbrand-Beauftragten des Landes Brandenburg, Raimund Engel, wonach die Lage "dramatisch" sei. Die Löscharbeiten würden erschwert, da sich das Feuer im Grenzgebiet der beiden Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming ausgebreitet habe – einem munitionsbelasteten Gebiet. Demzufolge gab es bereits Explosionen.

Knape sagte dem RBB später, Klausdorf habe inzwischen vor dem Feuer gesichert werden können. Die Einsatzkräfte bemühten sich demnach derzeit verstärkt darum, Frohnsdorf vor den Flammen zu schützen. Ein Feuerwehrmann habe wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt werden müssen.

Gestank in der Hauptstadt

Der Rauch zog in der Nacht weiter nach Potsdam und Berlin. In der Hauptstadt war das gesamte Stadtgebiet von Rauchgeruch betroffen, wie die Feuerwehr im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. In Berlin gingen demnach zahlreiche Notrufe ein. In beiden Städten rief die Feuerwehr die Menschen auf, Fenster und Türen zu schließen und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten.

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