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Rijksmuseum zensiert rassistische Gemälde-Titel

Heute Redaktion
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Das Rijksmuseum in Amsterdam hat zahlreiche Titel von historischen Gemälden abgeändert, weil diese im Original rassistische Begriffe enthalten. So wurden Wörter wie "Neger", "Indianer", "Zwerg" oder "Mohamedander" entfernt.

Das Rijksmuseum in Amsterdam hat zahlreiche Titel von historischen Gemälden abgeändert, weil diese im Original rassistische Begriffe enthalten. So wurden Wörter wie "Neger", "Indianer", "Zwerg" oder "Mohamedander" entfernt. 

Zahlreiche weltberühmte Werke sind im Amsterdamer Rijksmuseum ausgestellt, darunter viele Alte Meister wie Rembrandt. Die Werke, die vielfach aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert stammen, sind auch dem historischen Sprachgebrauch entsprechend betitelt. Hier will das Museum nun Änderungen vornehmen und rassistische oder beleidigende Bezeichnungen streichen.

"Neger", "Indianer", "Zwerg" gestrichen

Das Werk "Young Negro Girl" ("Junges Negermädchen") von Simon Maris aus dem 19. Jahrhundert beispielsweise wird künftig etwa nur noch unter dem Titel "Young Girl Holding A Fan" ("Junges Mädchen, das einen Fächer hält") ausgestellt. Es ist das erste Mal, dass ein europäisches Museum so viel Aufwand betreibt, um die Titel der Werke abzuändern.

Das Vorgehen brachte dem Museum reichlich Kritik ein. Zwar müsse eine Diskussion über Sprache als Machtmittel stattfinden, meint etwa Medienpsychologe Christian Swertz gegenüber dem Online-Portal "Pressetext.com". "Galeristen, die Titel von Werken eigenmächtig verändern, schreiben den Künstern aber vor, wie diese zu sprechen haben", so Swertz.