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Rin-Show in Wien eskaliert: Eltern warten draußen

Heute Redaktion
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Am Sonntag machte der Hype-Rapper Rin mit seiner "Nimmerland-Tour" Halt im Wiener Gasometer. So ein Konzert hat die Halle dort wohl selten erlebt.

"Du willst, dass ich komm', wenn es regnet in der Nacht", heißt es im Song "Up In Smoke". Geregnet hat es am Sonntag zwar nicht, aber der Sturm "Sabine" sorgte für einige skeptische Gesichter vor der Show. Ob denn der Rapper aus Bietigheim-Bissingen überhaupt in Wien erscheinen wird. Doch alles mit der Ruhe: Rin war schon längst in der Bundeshauptstadt.

Zu Wien hat der Stuttgarter sowieso eine besondere Beziehung. Denn der erste richtige Hit gelang Renato Simunovic gemeinsam mit dem Donaustädter Yung Hurn. Mit "Bianco" setzten die beiden neuen Maßstäbe in puncto Cloudrap. Eine neue Musikära wurde fast schon über Nacht eingeläutet.

Belanglose Zeilen, die gefeiert werden

Musik, die offenbar eine andere Sprache spricht. Nämlich jene der unter 20-Jährigen. Womöglich sogar noch jünger. Dem Altersdurchschnitt im Gasometer nach zu urteilen hätte das Event auch ein Maturaball sein können. Nur ohne Ballkleider und Anzügen, sondern mit Bauchtascherln und Sonnenbrillen mit komischen Formen. Anzugschuhe und High Heels mussten auch zu Hause bleiben. Die wären aber sowieso hinderlich gewesen. Denn ab der ersten Sekunde wurde das Gasometer in einen einzigen Moshpit verwandelt. Es gab im Grunde keinen Zentimeter, auf dem nicht wie wild aneinander gesprungen wurde.

Viel Tiefe darf man sich von den Texten nicht erwarten. So lauten die Zeilen beispielsweise:

"Der Presto ist von Nike Off-White

Kanye-Vibes, 'All Of The Lights'

Sie will mit mir fahr'n, mit mir heim

Promethazin, keine Lines, keine Lines

Kanye-Vibes, 'All Of The Lights'

Keine Lines, keine Lines

Die Pupillen sing'n 'All Of The Lights', jajajaja
"

Einfach machen, was man will

Doch gerade das macht die Songs wohl so erfolgreich. Denn Rin will keiner sein, der seinen Fans etwas vorpredigt. Und die Jugend möchte auch keinen Prediger haben, der ihnen sagt wie schlecht Drogen, Sex und Rap sind. Das machen ja schon die Eltern zuhause. Aus diesem Grund gab es im Gasometer fast schon ein Hausverbot für Mama und Papa. Die mussten nämlich die ganze Show über draußen bleiben. Oder vielleicht wollten sie es auch. Oder sie gaben an, dass sie es wollten.

Denn man darf auch ehrlich sein: Manchmal ist es ganz angenehm, wenn man für ein bis zwei Stunden wirklich komplett abschalten und sich in einen Moshpit werfen kann. Getreu dem Motto: "Alle machen Scheiße, ich mach', was ich will" Vielleicht kann man ja doch ein wenig Message in die Texte von Rin reininterpretieren.

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