Österreich

Ring soll für Radler freigegeben werden

Heute Redaktion
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Wien will Vorreiter bei der Schaffung von Fahrradstraßen sein. Noch heuer sollen bis zu vier Fahrradstraßen in der Bundeshauptstadt entstehen, sagte der städtische Radbeauftragte Martin Blum. Diese sind vorrangig Bikern und Fußgängern vorbehalten, Autoverkehr ist nur ausnahmsweise erlaubt.

Möglich ist die Umsetzung dieses neuen Straßentyps dank der Novelle der Straßenverkehrsordnung, die mit Ende März in Kraft treten wird.

Hasnerstraße soll den Anfang machen

"Ich würde mich freuen, wenn Wien die erste Fahrradstraße Österreichs hat", so Blum. Priorität habe, die Hasnerstraße in Ottakring in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Diese wurde im vergangenen Sommer zur ersten "fahrradfreundlichen Straße" erkoren - eine aufgrund gesetzlicher Grenzen abgespeckte Version des Typus' Fahrradstraße. "Mein Wunsch ist, dass heuer noch drei weitere Straßen dazukommen", zeigte sich der Radbeauftragte optimistisch.

Ziel: In jedem Bezirk eine Fahrradstraße

Welche dafür infrage kommen, werde demnächst geprüft. Das Okay des jeweiligen Bezirks sei zudem Voraussetzung. Längerfristig gebe es jedenfalls grundsätzlich die Möglichkeit, in jedem Bezirk eine Fahrradstraße zu etablieren - vorausgesetzt, andere Verkehrsteilnehmer werden nicht beeinträchtigt.

Ring, Favoritenstraße und 2er-Linie auch für Räder

Blum will auch, dass man sich anschaut, ob flotte Biker künftig mit dem Autoverkehr auf dem Ring mitradeln dürfen. Geprüft wird dies unter anderem auch für einzelne Abschnitte der Zweierlinie sowie für die gesamte Argentinierstraße in Wieden.

Radwege am Ring werden ausgebaut

Was das Ausbauprogramm des Radwegenetzes betrifft, liege der Schwerpunkt heuer auf Lückenschließungen. Unter anderem wird der äußere Ringradweg mit dem noch fehlenden Stück beim Jonas-Reindl nahe der Hauptuni komplettiert. Laut zuständiger MA 28 kann ein genauer Zeitpunkt aber noch nicht genannt werden, da die Führung des Radwegs dort einigermaßen schwierig ist und diverse Varianten noch geprüft werden.

Außerdem soll ebenfalls noch heuer ein Konzept für die Schaffung sogenannter Radkorridore fertig sein. Dabei geht es um die Etablierung von "hochrangigen Langstreckenverbindungen"zwischen Zentrum und Peripherie. Diese sollen ein eigenes Markierungssystem erhalten - etwa mit Nummern oder Farben. "Vergleichbar mit einem U-Bahn-Netzplan", veranschaulichte Blum. Derartiges gebe es bereits in Kopenhagen oder niederländischen Städten. Sobald ein Papier für Wien vorliegt - Ziel ist im Herbst -, soll es an die etappenweise Umsetzung gehen, wobei freilich bestehende Radrouten eingeflochten werden. "Wir picken uns dann einmal eine Route heraus und realisieren sie", andere würden später laufend folgen.

Das Ziel von Rot-Grün, den Radverkehrsanteil bis 2015 auf zehn Prozent anzuheben, bezeichnete Blum als "ambitioniert": "Es ist möglich, aber dafür sind noch große Anstrengungen nötig." 2011 betrug der Anteil sechs Prozent, für das Vorjahr gibt es noch keine Zahlen.

APA/red.