Wien

Ringturm zeigt Entwürfe für den "Campus der Religionen"

42 Projekte wurden beim EU-weiten Wettbewerb für den Campus der Religionen in der Seestadt eingereicht. Die Entwürfe sind nun im Ringturm zu sehen.

Louis Kraft
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    42 Projekte wurden beim EU-weiten Wettbewerb für den Campus der Religionen in der Seestadt eingereicht. Die Entwürfe sind nun im Ringturm zu sehen. Vor dem Start kam auch Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ).
    42 Projekte wurden beim EU-weiten Wettbewerb für den Campus der Religionen in der Seestadt eingereicht. Die Entwürfe sind nun im Ringturm zu sehen. Vor dem Start kam auch Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ).
    Helmut Graf

    Mit dem Campus der Religionen entsteht in der Seestadt Aspern (Donaustadt) im Zusammenschluss von acht Religionsgemeinschaften ein interreligiöses Zentrum, das allen religiösen – und religionskritischen – Institutionen sowie der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

    Ausstellung zeigt Architekten-Ideen zu religiösem Friedensprojekt

    Im April 2020 wurde für die Gestaltung des Friedensprojekts ein EU-weiter Architekturwettbewerb ausgelobt, im Juli wählte eine Jury aus 42 Einreichungen den Entwurf des Architekturbüros Burtscher-Durig ZT GmbH als Sieger aus. In einer Ausstellung im Ringturm am Schottenring 30 (City) sind diese nun zu sehen. Die Ideen und Entwürfe von Architekturbüros aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien, Schweden, Polen und Frankreich, zeigen die unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten des Campus der Religionen. Im Mittelpunkt der Schau stehen die jeweils drei Siegerprojekte und Anerkennungspreisträger, unter besonderer Berücksichtigung des Siegerentwurfs.

    Zur Eröffnung der Ausstellung kamen neben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auch der Vorsitzende des Vereins "Campus der Religionen", Architekt Harald Gnilsen, der Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft Gerhard Weißgrab, die Architektin Marianne Durig sowie Kurator Adolph Stiller in den Ringturm.

    Campus für Ludwig ein "Herzensprojekt" 

    Stadtchef Ludwig förderte das Projekt im Sinne einer Gleichrangigkeit der Religionsgemeinschaften von Anfang an: "Wien ist eine Friedensstadt, der Campus ist ein schönes Zeichen dafür. In anderen Teilen der Welt werden Kriege und Konflikte mit Berufung auf Religion ausgetragen. In Wien arbeiten die Religionsgemeinschaften zusammen für den Frieden".

    Wien sei die Stadt des sozialen Miteinanders, der Toleranz und des Zusammenlebens, der Campus der Religionen solle Menschen unterschiedlicher Religion zusammenzubringen. Bereits in der Vergangenheit hatte Ludwig den Campus der Religionen als sein "Herzensprojekt" bezeichnet und als "zentrales Projekt für die Zukunft der Stadt", das auch bewusst in der Seestadt Aspern angesiedelt ist – einem der größten Stadtentwicklungsgebiete Wiens mit tausenden neuen Bewohnerinnen und Bewohnern.

    Acht Religionen teilen sich ab 2023 einen Bauplatz in der Donaustadt

    Das Leuchtturmprojekt Campus der Religionen besteht aus der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH) und aus acht Sakralbauten der am Projekt beteiligten Religionsgemeinschaften. Die Stadt Wien stellt den acht Religionsgemeinschaften – Österreichische Buddhistische Religionsgemeinschaft (ÖBR), Römisch-Katholische Kirche (Erzdiözese Wien), Evangelische Kirche A.B., Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Neuapostolische Kirche Österreich (NAK), Sikh Religionsgemeinschaft Österreich, Griechisch-orientalische Metropolis von Austria und Israelitische Kultusgemeinde Wien – die Liegenschaft in der Seestadt Aspern im Baurecht zur Errichtung von Sakralbauten zur Verfügung. Die rechtlichen Rahmenbedingungen dazu werden derzeit erarbeitet und sollen noch dieses Jahr im Gemeinderat beschlossen werden. Die Bauarbeiten sollen Mitte 2023 beginnen.

    Der Lageplan der Campus der Religionen in der Seestadt Aspern (Donaustadt).
    Der Lageplan der Campus der Religionen in der Seestadt Aspern (Donaustadt).
    Burtscher – Durig ZT GmbH

    Im Quartier "Am Seeboden" sollen – um einen freien Platz gruppiert – mehrere Gebäude für die spezifischen Religionsausübungen errichtet werden. Pastorale Belange und Dienste wie Gruppentreffen, Vorträge, Veranstaltungen oder Feste erfolgen in gemeinschaftlich verwalteten Räumen und Sälen. Die Ausübung religiöser Feiern und Bräuche einzelner Religionsgemeinschaften sollen so auch für die anderen erfahrbar und erlebbar werden, um den Respekt, Rücksichtnahmen und das Vertrauen untereinander zu stärken.

    Die Ausstellung ist wird heute, Dienstag, Abend offiziell eröffnet und dann ab morgen bis inklusive 5. November bei freiem Eintritt zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr.

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