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Riskanter Zoo-Besuch: Hier halten nur die Tiere Abstand

BABY-BLOG - "Heute"-Redakteurin und Bloggerin Christine Scharfetter erzählt von ihren täglichen Erfahrungen als Mama - auch in Zeiten des Coronavirus.

Christine Scharfetter
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Das Abstandhalten ist für die Tiere wohl einfacher einzuhalten.
Das Abstandhalten ist für die Tiere wohl einfacher einzuhalten.
Scharfetter

Um das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus möglichst gering zu halten, sollen wir unter anderem mindestens einen Meter Abstand zu anderen (nicht mit uns in einem Haushalt lebenden) Menschen halten - ungefähr so viel wie ein Babyelefant groß ist. Das sollte gerade im Tiergarten Schönbrunn mit Babyelefant Kibali als anschauliches Beispiel nicht schwer fallen - möchte man zumindest meinen. 

Denn die Praxis sieht trotz persönlicher Aufforderung am Eingang und zahlreicher Hinweisschilder leider anders aus. Zugegeben, Kinder können in ihrer Freude und Aufregung - schließlich war auch der Zoo drei Monate lang geschlossen - schnell einmal darauf vergessen. Aber ist es wirklich notwendig, dass Eltern bewusst diesen Sicherheitsabstand missachten und dies auch ihren Kindern beibringen?

"Zu Hause einsperren."

Wenn ein älteres Ehepaar eine ganz Kinderschar dazu auffordert, doch bitte Abstand zu halten und der Familienvater mit folgenden Worten darauf reagiert: "Zu Hause einsperren, vor den Fernseher setzen und Essen bestellen, wenn man Angst hat", dann fragt man sich schon, ob es von der Regierung wirklich richtig war, die Ausgangssperre zu beenden. 

Zur weiteren Erklärung: Das Paar wurde von den fünf Kindern zwischen 10 und 15 Jahren vor dem Flamingo-Gehege überrascht. Ja, dem Flamingo-Gehege! Nicht beim Babyeisbären! Nicht beim Babyelefanten! Und auch nicht bei einem Tier, das man nur selten zu Gesicht bekommt, sondern bei den Flamingos, die immer in Massen und nahezu unverändert in ihrem Gehege rumstehen.

Schon klar, die vergangenen drei Monate waren für uns alle hart. Aber ein wenig Disziplin könnten wir jetzt - zurück in der Freiheit - doch an den Tag legen. Schließlich ist es auch so schon schwierig genug, sich zwischen Massen mit Abstand durch das neue, verwirrende Einbahnsystem an den Gehegen vorbei zu wälzen.

Und jetzt einmal ganz ehrlich: Tiere, wie die Giraffen, die Schafe und Raubkatzen, schaffen das mit dem Abstand doch auch und halten den ihnen möglichst größten Abstand zu uns Menschen.

Wart ihr seit der Wiedereröffnung schon in einem Zoo? Wie haltet ihr es mit dem Abstand? Oder habt ihr noch viel zu viel Angst?

Christine Scharfetter ist "Heute"-Redakteurin und Bloggerin auf www.TheHallstand.com. Seit über fünfzehn Monaten lernt sie nun immer wieder neue Grenzen in ihrem Leben als Mutter der kleinen Frankie Malou kennen.

Instagram.com/christinescharfetter

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