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Wut-Lehrer prügelt auf Autobahn los – Video geht viral

Wildwest auf der Schweizer Autobahn A1: Ein Video, das gefährliche Szenen auf der Autobahn zeigt, geht auf Facebook derzeit viral.

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Ein Video zeigt den Ausraster des 58-jährigen Berners auf der Schweizer A1
Ein Video zeigt den Ausraster des 58-jährigen Berners auf der Schweizer A1
20 Minuten/Leserreporter

Der weiße BMW setzt den Blinker und will den schwarzen Wagen vor ihm überholen. Doch der schert sogleich nach links aus und schneidet ihm den Weg ab. Dasselbe Manöver wiederholt sich Sekunden später.

Dann drängt der Schwarze den Weißen auf den Pannenstreifen, die beiden halten ein erstes Mal an. Der BMW fährt schließlich weiter, wird aber wenig später vom Schwarzen überholt und abermals auf den Pannenstreifen abgedrängt.

Jetzt steigt der Lenker des schwarzen Autos aus. Er ist außer sich, greift durch das heruntergekurbelte Fenster des BMWs und teilt Schläge gegen dessen Fahrer aus. Mehrmals hämmert und tritt der Wutlenker gegen das Fahrzeug.

"Ich fühlte mich gefangen"

➤ Die beschriebenen Szenen ereigneten sich am 20. Juli auf der Schweizer Autobahn A1 auf Höhe Luterbach im Kantons Solothurn. Ein Augenzeugen-Video des bizarren Ausrasters geht derzeit auf Facebook viral:

Das Nachrichtenportal "20 Minuten" konnte den aufgebrachten Wut-Lenker ausfindig machen. Der 58-jährige Lehrer D. G.* aus Bern zeigt sich auf Anfrage reumütig: "Mein Verhalten ist unverzeihlich. Ich hätte nie aussteigen und mich so provozieren lassen dürfen."

Allerdings habe ihn der Fahrer des weißen BMWs zuvor über längere Zeit "drangsaliert", sei sehr dicht aufgefahren und habe ständig gehornt und gelichthupt. "Ich hatte Angst, fühlte mich gefangen und hatte keine Chance", so der Schweizer.

Schulleiter-Posten weg

Im Zusammenhang mit dem gefährlichen Manöver hat eine unbeteiligte Drittperson bei der Berner Kantonspolizei Anzeige erstattet. Neben möglichen juristischen Folgen hat sein explosives Gemüt nun auch berufliche Konsequenzen für den Pädagogen: Wie "20 Minuten am heutigen Montag weiter berichtet, hat D. G. nun auch seine Stelle verloren.

➤ Eigentlich hätte der Pädagoge ab dem neuen Schuljahr in der Gemeinde Ehrendingen im Aargau tätig werden – und das ausgerechnet für einen Kindergarten! Nun haben sich die örtlichen Behören jedoch gegen den 58-Jährigen entschieden.

Mit diesem Schreiben gelangte die Entscheidung am Montagmorgen an die Eltern.
Mit diesem Schreiben gelangte die Entscheidung am Montagmorgen an die Eltern.
20 Minuten

In einem Brief der Schulverwaltung vom 3. August werden die Eltern über die vorzeitige Auflösung des Arbeitsverhältnisses informiert: "Mit diesem Schreiben möchten wir Sie informieren, dass Herr G. im kommenden Schuljahr nicht Mitglied der Schulführung sein wird". Man sei nun wieder auf der Suche nach einer Schulleitung mit einem Teilzeitpensum für die Kindergartenstufe.

Vater: "Es wäre mir nicht wohl gewesen"

Ein Vater, der den Brief am Montagmorgen im Briefkasten hatte, zeigt sich ebenfalls erleichtert: "Als Vater wäre es mir nicht wohl gewesen, wenn jemand mit so einer Vorgeschichte in der Schulleitung sitzt." Den Entscheid, dass G. die Stelle nun doch nicht antreten darf, empfindet der Mann als richtig.

Die verantwortliche Schulpflegepräsidentin sowie der betroffene Pädagoge seien am Montag für eine Stellungnahme gegenüber "20 Minuten" nicht erreichbar gewesen.

*Name von der Redaktion geändert