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Forscher entwickeln erstmals lebende Roboter

Forscher entwickelten erstmals menschliche Roboter aus Stammzellen von Fröschen, die das Schicksal der Weltmeere besiegeln sollen.

Heute Redaktion
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Roboter, die metallisch glänzen, könnten bald der Vergangenheit angehören. Die Frage nach der Rettung des Meeres stellt die Wissenschaft vor neue ethische Fragestellungen und Herausforderungen - und haucht der Science-Fiction-Literatur wieder ein Stück mehr Leben ein. Um der Entmüllung des Meeres entgegen zu wirken, wollen Forscher Roboter aus Frosch-Stammzellen einsetzen. Diese sollen aber noch viel mehr können.

Winzige Reinigungs-Roboter - auch für den Einsatz im menschlichen Körper

Wie bei fast jeder Forschung steht noch ein weiterer Gedanke im Zentrum: das Verständnis um die "Software des Lebens". Die sogenannten "Xenobots" - knapp einen Millimeter kleine Frosch-Roboter - wurden von einem Team von Forschern zweier amerikanischer Universitäten, der Universität Vermont und der Tufts Universität, konzipiert und sollen in Zukunft wahre Wundertaten vollbringen. Sie können nicht nur das Meer entmüllen und retten, sondern auch Medikamente im menschlichen Körper transportieren und verstopfte Arterien reinigen.

Ein Vorteil im Einsatz lebender Roboter mit solchen Fähigkeiten besteht darin, dass sie nicht nur ihre Umgebung, sondern auch sich selbst heilen können, wenn sie beschädigt werden. Der Nachteil darin, dass ethische Fragen aufgeworfen werden.

Eine völlig neue Lebensform

Es ist das erste Mal, dass Menschen biologische Maschinen erschaffen, wie es im Paper heißt. Es handelt sich um lebende, programmierbare Organismen, die weder Tier noch Roboter sind, sondern etwas dazwischen. Einer der mitwirkenden Wissenschaftler, Joshua Bongard von der Universität von Vermont bezeichnete sie als "neuartige lebende Maschinen".

Dazu verwendeten die Forscher Hautzellen des Afrikanischen Krallenfrosches und erstellten mithilfe eines Supercomputers und eines "Evolutions-Algorithmus" per Zufallskonfiguration mehrere 3-D-Modelle. Die besten Designs wurden als Vorlage für weitere Modelle herangezogen.

Blutgefäße, Nervensystem und Sinneszellen - alles ist vorhanden. Das würde bedeuten, dass die Roboter auch Augen bekommen könnten. Sie können bis zu zehn Tage überleben. Energie erhalten sie in Form einer protein- und fettreicher Ernährung.

Sam Kriegman, ein Doktorand, der im Team der Vermont University mitarbeitet, möchte, dass zunächst eine Diskussion darüber die Öffentlichkeit erreicht. Er glaubt jedoch nicht, dass Xenobots eine Bedrohung für die Menschheit darstellen könnten.

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