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Roboter-Theater: Maschinen ersetzen Schauspieler

Heute Redaktion
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Haarsträubende Gagen, launische Divas und Texthänger könnten bald der Vergangenheit angehören - zumindest, wenn es nach dem Japaner Oriza Hirata geht. Er besetzte sein Stück mit Robotern.

Es gibt Roboter für den Einsatz im All, als Haushaltshilfe oder als Müllmänner - nun machen sie auch die Theaterbühne unsicher: Bei der Kunst-Triennale in Aichi in Japan (wo sonst) setzte Regisseur Oriza Hirata die Blechbüchsen neben normalen Schauspielern ein. Das Stück "Mori no Oku ("Im Herzen eines Waldes) feierte dort seine Weltpremiere.

Die Maschinen wurden zusammen mit Hiroshi Ishiguro, einem der weltweit führenden Entwickler von humanoiden Robotern, darauf programmiert, Texte zu sprechen und sich auf der Bühne mit den anderen Akteuren zu bewegen.

Publikum begeistert
Schon vor zwei Jahren präsentierte das "Robot-Human Theater" (RHT) an der Universität von Osaka ihr erstes Stück "Hataraku Watashi" (dt: "Ich, Arbeiter"). Hirata erinnert sich voll Begeisterung: "Nach der letzten Szene verließen die Schauspieler die Bühne und die Roboter erhielten Standing Ovations."

Laut Hirata entsteht die realistische Darstellung vor allem im Kopf des Zusehers. Er sei überzeugt, dass für die Schauspielerei keine psychologische Herangehensweise nötig ist, um zu überzeugen, sagte er der Japan Times.

Eines ist jedenfalls garantiert: Texthänger werden die Robot-Mimen keine haben.