Szene

Roland Düringer: "Das ist mir zu viel Kasperltheater"

Roland Düringer gibt am 2. Oktober sein "Tatort"-Debüt. Im "Heute"-Interview spricht er u.a. über seine Rolle und seinen Bezug zur Kirche.

Stefanie Riegler
Roland Düringer ist am 2. Oktober erstmals in einem "Tatort" zu sehen.
Roland Düringer ist am 2. Oktober erstmals in einem "Tatort" zu sehen.
Hubert Mican / First Look / picturedesk.com

Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser ermitteln wieder. "Das Tor zur Hölle" lautet der Titel des neuesten "Austro-Tatorts", der am 2. Oktober um 20.15 Uhr im ORF zu sehen ist. Darin untersuchen Moritz Eisner und Bibi Fellner den Tod eines katholischen Priesters und bekommen es mit okkulten Kräften, übernatürlichen Phänomenen und teuflischen Begegnungen zu tun.

Schnell ins Visier der Ermittlungen gerät diesmal Kabarettist und Schauspieler Roland Düringer, der erstmals für einen "Tatort" vor der Kamera stand und in einer Rolle als ehemaliger Zuhälter und Teufelskult-Insider glänzt.

"Er ist eigentlich ein armer Mensch, der mit der Realität nicht zu Rande kommt und seine eigene Welt baut, die er sehr gut erklären kann. Aber er ist nicht wirklich lebensfähig. Durch sein Äußeres und seine Aussagen ist so jemand recht schnell verdächtig", erklärt Düringer im "Heute"-Interview.

"Nach dem 126. Serienkiller auf Netflix wird's auch fad"

Er selbst schaut gerne Krimis. "Das ist ja immer etwas Spannendes, aber nach dem 126. Serienkiller auf Netflix wird's auch fad." Im neuesten "Tatort" tauchen Bibi und Moritz tief ins okkulte Wien ein und gehen auch der Frage nach, was Besessenheit mit Menschen macht.

Mit übernatürlichen Phänomenen hat sich Roland Düringer bislang nicht näher beschäftigt: "Die Frage ist doch: 'Was ist Übernatürlich?' Für mich ist das alles, was wir nicht verstehen, und das ist sehr viel. Wir Menschen haben die Eigenschaft, wenn wir glauben, was zu wissen, dann ist das so. Das zieht sich durch die Geschichte. Was wirklich ist, wissen wir nicht. Das Einzige, was wir wissen, ist das, was wir bei gewissen Dingen empfinden, also die Gefühle und Emotionen. Das Schöne ist aber, dass wir in einer Welt leben, in der man sich sehr gut ausspinnen kann. Wenn einer im Waldviertel einen UFO-Landeplatz bauen will, dann kann er das machen und das finde ich total in Ordnung."

"Gott muss sich entweder totlachen oder furchtbar ärgern"

Auch die Kirche spielt im neuesten Fall eine große Rolle. Mit Religion kann der 58-jährige Kabarettist nur wenig anfangen: "Gläubig bin ich gar nicht. Ich bin zwar neben einer Kirche aufgewachsen und war in der katholischen Jungschar, aber nur weil meine Freunde auch dort waren. Mir ist das zu viel Kasperltheater. Wenn es wirklich einen Gott gibt und er dann auf den Vatikan schaut, muss er sich entweder totlachen oder furchtbar ärgern."

    Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) untersuchen im neuen "Tatort" den Tod eines katholischen Priesters.
    Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) untersuchen im neuen "Tatort" den Tod eines katholischen Priesters.
    ORF/Film 27/Hubert Mican
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