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Beim neuen Polanski-Film kennen Franzosen kein Pardon!

Weil sie den neuen Film des Regisseurs für 12 César-Preise nominierten, mussten die Vorstandsmitglieder der Filmakademie den Platz räumen.

Heute Redaktion
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Im Mittelpunkt der Debatte steht das neue Werk des kontroversen Filmemachers Roman Polanski (86, "Rosemarys Baby"). Sein neuer Film "J'Accuse - Intrige" (seit 7. Februar auch in den österreichischen Kinos zu sehen) wurde von der französischen César-Filmakademie gleich in zwölf Kategorien nominiert.

Vorstand erklärt Rücktritt

Für diese Entscheidung erntete der Vorstand der Akademie derart heftige Kritik, dass er in dieser Woche entschieden hat, zwei Wochen vor Beginn des Filmfestivals geschlossen zurückzutreten. Als Grund gaben die Mitglieder in einer Erklärung an, "diejenigen zu ehren, die 2019 Filme gemacht haben, um wieder Ruhe einkehren zu lassen und das Kinofestival zu einem Fest zu machen". Doch nicht der Inhalt des Films, sondern vielmehr die Person Roman Polanski steht unter Beschuss.

Roman Polanski auf der Flucht

Im vergangenen Jahr hatte die französische Schauspielerin Valentine Monnier (63) behauptet, dass sie der Regisseur 1975 in seinem Schweizer Chalet vergewaltigt haben soll. Obwohl die Zeitung "LeParisien" auch von Zeugen berichtet, denen Monnier damals vom Vorfall erzählt haben soll, weist Polanski alle Vorwürfe zurück.

Darüber hinaus läuft in den USA nach wie vor ein Verfahren gegen ihn. Der Filmemacher floh 1977 aus den Vereinigten Staaten nach Europa, weil er Sex mit einer 13-jährigen gehabt haben soll. Zwar hat das mutmaßliche Opfer sich inzwischen dafür ausgesprochen, dass das Verfahren eingestellt wird, die Behörden fordern aber weiterhin Polanskis Auslieferung.