Szene

Roman Polanski sagt nach Protesten für César ab

Heute Redaktion
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Am 24. Februar - zwei Tage vor den Oscars - wird der César, der nationale Filmpreis Frankreichs vergeben. Heuer hätte Roman Polanski den Ehrenvorsitz der Verleihung haben sollen, nach anhaltenden Protesten verzichtet der 83-jährige Starregisseur nun aber darauf.

Aufgrund von 40 Jahre zurückliegenden Vergewaltigungsvorwürfen hatten sich Frauenrechtlerinnen gegen Polanskis Einladung stark gemacht. Diese sei laut der Frauenrechtsgruppe "Osez le féminisme" als "Verhöhnung" von Missbrauchsopfern zu verstehen. Mehr als 60.000 Menschen unterschrieben eine Online-Petition gegen Polanskis César-Vorsitz. Der Regisseur sage daher freiwillig ab, wie sein Anwalt mitteilte - die Proteste hätten Polanski "zutiefst traurig gemacht und seine Familie getroffen".

1977 wurde Roman Polanski Unzucht mit einer Minderjährigen (was in Kalifornien automatisch als Vergewaltigung gilt) vorgeworfen. Er bekannte sich dazu, Sex mit der damals 13-jährigen Samantha Geimer gehabt zu haben, verbrachte einige Wochen im Gefängnis und kam danach auf Kaution frei. Anschließend reiste der Regisseur nach Paris, um einer möglichen erneuten Inhaftierung zu entgehen. Seither besteht ein Haftbefehl gegen ihn in den USA. 2009 war Polanski von Schweizer Behörden festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, als er das Filmfestival Zürich besuchte. Statt ihn auszuliefern, ließ man den Regisseur nach zehn Monaten jedoch wieder frei. Samantha Geimer setzt sich aktuell für eine Einstellung des Verfahrens ein.

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