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Roman Polanski verklagt die Oscar-Academy

Im Mai 2018 wurde der Filmemacher aus der Organisation ausgeschlossen, die für die Vergabe der Oscars zuständig ist.

Heute Redaktion
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Seine Filme "Chinatown", "Rosemaries Baby" und "Tanz der Vampire" wurden als Meisterwerke gefeiert, 2003 erhielt er für "Der Pianist" den Oscar als bester Regisseur, und trotzdem ist Roman Polanski in Hollywood eine Persona non grata.

In den USA hat sich Polanski seit Jahrzehnten nicht blicken lassen. Im Fall einer Einreise droht ihm eine sofortige Festnahme. 1977 war der Filmemacher für den Sex mit einer 13-Jährigen festgenommen worden. In den Vereinigten Staaten gilt das automatisch als Vergewaltigung.

Flucht vor Haftstrafe

Polanski verbrachte 42 Tage in einem US-Gefängnis, wurde dann jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Um eine längere Haftstrafe zu vermeiden, floh er nach Frankreich, wo er bis heute lebt. Den Oscar für "Der Pianist" nahm er nicht persönlich entgegen.

Nachdem der Fall Weinstein die #metoo-Ära losgetreten hatte, stand Roman Polanski erneut im Interesse der Öffentlichkeit. Im Mai 2018 wurde er der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verwiesen. Dagegen reicht der gebürtige Franzose nun Klage ein.

Eine Frechheit oder angemessen?

"Wir fechten die Fairness der Maßnahmen an", erklärte Polanskis Anwalt Harland Braun gegenüber "Variety". "Sie haben ihn ohne Vorwarnung und ohne Möglichkeit eines Einspruchs hinausgeworfen. Es gab nicht einmal eine Begründung. Nach 40 Jahren, am selben Tag wie [Bill] Cosby. Eine Frechheit."

Von der Seite der Academy heißt es: "Die Maßnahmen, um Mr. Polanski auszuschließen, waren fair und nachvollziehbar. Die Academy steht hinter ihrer Entscheidung und erachtet sie als angemessen."

(lfd)