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Roßauer Lände: Bald Radweg statt 3. Fahrspur?

Heute Redaktion
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Roßauer Lände: Die linke Spur könnte für den Autoverkehr wegfallen.
Roßauer Lände: Die linke Spur könnte für den Autoverkehr wegfallen.
Bild: Sabine Hertel

Der 9. Bezirk ließ prüfen, ob man auf der Roßauer Lände mit einer Fahrspur weniger auskommen kann. Überlegt wird eine Spur fürs Radfahren und Parken.

Drei Fahrspuren für Autos gibt es derzeit auf dem Großteil der Roßauer Lände. Der Bezirk Alsergrund ließ überprüfen, ob es vom Verkehrsaufkommen her auch möglich wäre, mit nur zwei Fahrspuren auszukommen. Ergebnis: Rund 30.000 Fahrzeuge pro Tag rauschen die Roßauer Lände entlang, heißt es aus dem Bezirk. Doch: "Es wäre grundsätzlich möglich, mit weniger Fahrspuren auszukommen", sagt Bezirkvorsteherin-Stellvertreter Thomas Liebich (SPÖ).

Radstreifen und Anrainer-Stellplätze?

Schon jetzt wird die linke Fahrspur am Wochenende und nachts zum Parken verwendet. "Mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten wären ein Radstreifen und Stellplätze für Anrainer", sagt Liebich. Dann würde der Radverkehr zumindest "stellenweise vom Donaukanal weggeführt." Das Konzept wurde in der Alsergrunder Verkehrskommission präsentiert, ist jetzt die Basis für weitere Gespräche.

FPÖ befürchtet Stau

Die FPÖ ist dagegen, befürchtet ein "ewiges Verkehrschaos". Je nachdem, ob die Roßauer Lände oder aber auch die Spittelauer Lände künftig nur noch zweispurig befahrbar sein würde, würde beispielsweise das Verkehrsaufkommen am Währinger Gürtel um 2.500 beziehungsweise – bei der großen Variante einer Spurenreduktion auf der Spittelauer und der Rossauer Lände – um gar 5.000 Fahrzeuge täglich steigen, so die FPÖ.

Von den prognostizierten Rückstaulängen wären die Bezirke 18, 19, 2 und 20, aber auch der 21. und der 1. Bezirk massiv betroffen, befürchtet der Alsergrunder FPÖ-Klubobmann Gregor Amhof: "Auch innerhalb des 9. würde das Verkehrsaufkommen entlang von Ausweichrouten ansteigen."

Bezirksübergreifend

Es soll ein "bezirksübergreifendes Projekt" werden, erklärt Liebich. "Es braucht Gespräche und Begleitmaßnahmen", kündigt er an. "Der nächste Schritt ist es, mit den betroffenen Bezirken zu sprechen." Denn: Zu Verlagerungen des Autoverkehrs würde es "natürlich kommen" – etwa in Richtung 2. und 20. Bezirk auf die Brigittenauer Brücke. Dafür würden 1. und 9. Bezirk durch eine solche Regelung entlastet.