Wien

Rot-grüner Zank um Argentinierstraße in Wien

Für eine Umgestaltung des Grätzels setzen sich die Grünen in Wieden ein. Schuld, dass bisher nichts passiert ist, sind laut SPÖ die Grünen selbst.

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Nach einer Befragung von 2.000 Anwohner präsentierten Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Tinhof (Grüne) und Mobilitätssprecher Kilian Stark (Grüne) die daraus entstandenen Vorschläge zur Umgestaltung der Argentinierstraße in Wien-Wieden.
Nach einer Befragung von 2.000 Anwohner präsentierten Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Tinhof (Grüne) und Mobilitätssprecher Kilian Stark (Grüne) die daraus entstandenen Vorschläge zur Umgestaltung der Argentinierstraße in Wien-Wieden.
Sabine Hertel

Die Argentinierstraße (Wieden) ist die Hauptschlagader im Belvederegrätzel – eine dicht verbaute, wenig schöne Ader, wie die Bezirksgrünen finden. Was sich die Menschen wünschen, haben sie in 2.000 Haushalten abgefragt. Die daraus entstandenen Ideen haben Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Tinhof und Mobilitätssprecher Kilian Stark vorgestellt. Der "Boulevard Argentinierstraße“ soll eine grünen, durchgängige Baumallee und Grünbeete bekommen. Durchzugsverkehr vom Gürtel bis zum Karlsplatz will man durch Einbahnen-Schleifen, Wohnstraßen und Begegnungszonen verhindern.

"Mit dem Prinzip ‘Zufahrt statt Durchfahrt‘ wollen wir den Verkehr beruhigen", erklärt Tinhof. Für Bewohner, Gäste und Lieferanten soll das Zufahren erlaubt bleiben. Durch konsumfreie Sitzgelegenheiten und mehr Grünen will man Begegnung fördern und schattige Abkühlung bieten. Für den erhöhten Fahrradverkehr brauche es eine besondere Gestaltung, wie farbliche Markierungen.

Rot-grüner Streit um Verantwortung

Kritik übt Tinhof an der SPÖ: "Seit 20 Jahren warten die Menschen auf die Umgestaltung der Argentinierstraße. Die SPÖ-Bezirksvorstehung hält ihre Versprechen nach einer Beteiligung und Umgestaltung nicht ein. Deshalb machen wir jetzt einen neuen Anlauf und zeigen, wie es gehen kann." Dazu ergänzt Stark: "Die SPÖ wird hier ihrer Regierungsverantwortung nicht gerecht. Daher helfen wir mit Knowhow, die Ideen der Anrainer weiter zu konkretisieren."

Grundsätzlich positiv reagiert SPÖ-Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl auf die vorgestellten Ergebnisse – nennt die Befragung in einer Aussendung aber eine "grünen Parteiumfrage". Schon 2019 hätte eine SPÖ-Umfrage unter 200 Anwohnenden gezeigt, dass es ein großes Bedürfnis nach Beteiligung und mehr Verkehrssicherheit gibt. "Leider liefen meine damaligen Gesprächsbemühungen mit der Stadt ins Leere“, so Halbwidl über fehlende Gesprächsbereitschaft der ehemaligen grünen Verkehrsstadträtin Birgit Hebein.

Beteiligungsprozess im nächsten Jahr

Gespräche mit der jetzigen Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) würden gut verlaufen, es gebe eine große Bereitschaft seitens der Stadt: ""Die Argentinierstraße muss mit den Anwohner gestaltet werden, nicht über sie hinweg. Eine Umgestaltung der Argentinierstraße ist budgetär nur durch massive Unterstützung der Stadt zu stemmen", so Halbwidl.

Für die konkreten Planungen wünscht sie sich ein breit angelegtes Beteiligungsprojekt. Einen entsprechenden Beschluss hat der Bezirk auf Initiative der SPÖ bereits letzten Herbst mit den Stimmen von Grünen, ÖVP, Neos und Links beschlossen. "Ich rechne damit, dass mit Unterstützung der Stadt der Beteiligungs- und Planungsprozess nächstes Jahr endlich gestartet werden kann“, zeigt sich Halbwidl zuversichtlich.

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