Österreich

Rot-Grün: Keine neuen Hochhäuser in der City

Nach der Kritik am "Heumarkt Neu" prescht Rot-Grün vor, stellt einen Antrag: In der City sollen keine weiteren Hochhäuser gebaut werden.

Heute Redaktion
Teilen
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne)
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne)
Bild: Sabine Hertel

Nach der Debatte ist vor der Debatte. Schon am Donnerstag diskutierten die Gemeinderäte in einer Sondersitzung das Heumarkt-Projekt. Einen Tag später, am Freitag, steht das Projekt schon wieder auf der Tagesordnung.

Gleich zu Beginn startet die reguläre Sitzung um 9 Uhr mit einer Fragestunde zum Projekt "Heumarkt Neu". Die Stadträte beantworten Anfragen zur Nutzung des Turms, zum städtebaulichen Vertrag und zum Welterbe.

Vassilakou: "Keine Hochhäuser in der City"

Auch in der weiteren Folge geht es indirekt um den Heumarkt – bzw. um das Weltkulturerbe. Rot-Grün wird einen gemeinsamen Antrag stellen, der weitere Hochhäuser in der Innenstadt verhindern soll. Offensichtlich soll die UNESCO besänftigt werden – um das Weltkulturerbe doch noch zu retten. Immerhin soll die UNESCO im Juli ihre Stellungnahme zum Thema "Heumarkt" abgeben – und forderte bislang immer eine Maximalhöhe von 43 Metern für den Turm (der laut derzeitigem Plan 66 Meter hoch werden soll).

"Es gab immer wieder Missverständnisse und Fehlinterpretationen. Damit macht es die Stadt ganz klar: keine Hochhäuser in der City", erklärt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne).

Rot-grüner Antrag

Im Antragstext heißt es: "Die Stadt Wien bekennt sich zur Erhaltung der historisch gewachsenen Silhouette ihrer Innenstadt. Die bestehende Entwicklungsdynamik soll jedoch als Chance genutzt werden, die Stadt im Sinne Ihrer Bürgerinnen und Bürger und den höchsten kulturellen Maßstäben verpflichtet weiter zu bauen." Und weiter: "Die Stadt Wien bekennt sich dazu, dass in der Inneren Stadt keine neuen Hochhausstandorte, keine zusätzlichen Hochhäuser sowie keine Aufstockungen von bestehenden Hochhäusern geplant und verordnet werden."

Und: Auch "in dem durch den Masterplan Glacis beschriebenen Bereich" rund um die City sollen keine Hochhausstandorte mehr entstehen, heißt es.

Heumarkt: 570 kritische Stellungnahmen

Grund für den Antrag dürften die aufgeflammten Diskussionen zum 66-Meter-Turm sein. Zum "Heumarkt"-Projekt wurden insgesamt 600 Stellungnahmen eingebracht – rund 570 davon hätten den Plantentwurf "kritisch gesehen bzw. abgelehnt", heißt es von der MA 21.

"Glassturz" über die City

Es solle ein "Glassturz über den 1. Bezirk" kommen, erklärt SPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Kubik den rot-grünen Antrag gegenüber "Heute". Ziel: Mit der Grenze Zweier-Linie und MuseumsQuartier sollen keine zusätzlichen Hochhausstandorte kommen. "Der Text des Antrags soll auf englisch auch an die UNESCO geschickt werden", so Kubik. Damit soll gegenüber der UNESCO klargestellt werden, dass in der City "keine weiteren Hochhäuser" geplant sind.

Interessant, was bereits jetzt gilt: "Sollte der Ringturm einmal einstürzen, könnte er nicht mehr neu aufgebaut werden", erklärt Kubik. Denn: Dort darf nichts gebaut werden, was über die Bauklasse V (höchstens 26 Meter) hinausgeht.