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Rotenturmstraße bald eine Begegnungszone?

Heute Redaktion
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Anfang September werden die Architekten-Vorschläge für die Umgestaltung der Rotenturmstraße präsentiert.
Anfang September werden die Architekten-Vorschläge für die Umgestaltung der Rotenturmstraße präsentiert.
Bild: picturedesk.com/Google

Geht es nach den Plänen von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, soll die Rotenturmstraße (City) eine Begegnungszone werden. Doch das Vorhaben stößt auf Widerstand.

Rund 60.000 Fußgänger spazieren täglich durch die Rotenturmstraße, sie soll daher eine "Flaniermeile für Gehende" werden: Laut der Architekten-Ausschreibung der zuständigen MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) sind breitere Gehsteige, ein einheitlicher Bodenbelag, eine Neuordnung der Schanigärten und weniger Parkplätze geplant. Die eingereichten Vorschläge sollen laut MA 19 Anfang September präsentiert werden.

Doch der Plan von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) stößt auf herbe Kritik – etwa bei Bezirks-Chef Markus Figl (ÖVP), der beklagt, dass weder die zuständigen Gremien des Bezirks noch Bewohner in das Vorhaben eingebunden wurden: "Experten der TU haben medienöffentlich bezweifelt, dass eine Begegnungszone richtig wäre. Es muss um die direkt betroffenen Anrainer gehen, aber Ihnen geht es offenbar schon wieder nur um Ideologie, Frau Stadträtin", betont Figl, der in der Architekten-Jury sitzen wird.

Neos-Kritik: Kein Verkehrskonzept für City-Busse

Auch die Neos bemängeln den Plan: "Es gibt vorab keinerlei Informationen für Anrainer und Geschäftsleute, von Beteiligung sowieso keine Spur. Im Sommer, wenn viele Menschen nicht in der Stadt sind, werden die Betroffenen einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Bis jetzt haben wir auch noch nichts von einem Verkehrskonzept gehört – wo sollen die Citybusse künftig fahren? Alle drei Citybus-Linien fahren jetzt durch die Rotenturmstraße", ärgert sich Liz Tanzer, Neos-Vorsitzende der Inneren Stadt.

Kritik kommt auch von den Autofahrer-Klubs: "Eine Begegnungszone in der Rotenturmstraße wäre eine versteckte Fußgängerzone zwischen Stephansplatz und Schwedenplatz, weil diese Verkehrsfläche aufgrund der täglichen 60.000 Touristen und City-Besucher nicht sicher zu befahren wäre. Es gibt keine Notwendigkeit, am Verkehrssystem in der Rotenturmstraße etwas zu verändern", meint ARBÖ-Wien-Landesgeschäftsführer Günther Schweizer.

Eine der wenigen Ausfallstraßen aus der City würde für den Individualverkehr de facto gekappt werden. Zusätzlich wären sämtliche angrenzenden Straßenzüge nur schwer zu erreichen, beziehungsweise würden viele Gassen in der City als Sackgasse enden.

(cz)