Welt

Rotes Kreuz: Hamas und Israel brechen Völkerrecht

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat Israel und der radikal-islamischen Hamas Völkerrechtsverstöße im Gaza-Krieg vorgeworfen. "Es ist sicher so, dass auf beiden Seiten Verletzungen des humanitären Völkerrechts erkennbar sind. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).

. "Es ist sicher so, dass auf beiden Seiten Verletzungen des humanitären Völkerrechts erkennbar sind. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).

Beide Seiten müssten sich an die Grundsätze des Völkerrechts und der Menschenrechte halten, mahnte er. Dazu gehöre das Recht zur Selbstverteidigung, aber "es gibt auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel, und es besteht die Verpflichtung, zwischen Zivilpersonen und militärischen Objekten zu unterscheiden".

Bei einem Luftangriff der israelischen Armee auf einen Markt im Gazastreifen sind am Mittwoch nach palästinensischen Angaben 15 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden. Ziel der Attacke war ein gut besuchter Markt in Shedschaija, einem Vorort von Gaza-Stadt, wie der Sprecher der palästinensischen Rettungskräfte, Ashraf al-Kudra, mitteilte. .

Situation "grauenhaft"

Die bezeichnete DRK-Präsident Seiters als "grauenhaft". Um in dem Palästinensergebiet dringend benötigte humanitäre Hilfe leisten zu können, sei eine sofortige Waffenruhe unverzichtbar. Die Hilfsvorräte im Gazastreifen gingen zu Ende. "Gebraucht werden vor allem Medikamente, Schmerzmittel und Verbandsmaterial." Der palästinensische Rote Halbmond sei dringend auf Unterstützung angewiesen, auch auf Spenden.

Südamerikanische Staaten rufen Botschafter zurück

Fünf lateinamerikanische Länder haben ihre Botschafter aus Israel zu Konsultationen zurückgerufen. Brasilien, Chile, Ecuador und Peru protestierten damit gegen die israelische Militäroperation im Gazastreifen, am Mittwoch folgte El Salvador, wie die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete. Der israelische Außenamtssprecher Yigal Palmor kritisierte, mit diesem Schritt werde die "Terrororganisation" Hamas ermutigt.

Die Staaten des südamerikanischen MERCOSUR-Blocks riefen unterdessen bei ihrem Gipfel in Caracas zum sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen auf. "Wir glauben, dass der israelisch-palästinensische Konflikt das Potenzial hat, die ganze Region zu destabilisieren", sagte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff.