Österreich

Rotes Kreuz: Jeder dritte Sanitäter wird gekündigt

Das Wiener Rote Kreuz muss sparen: 35 von 120 Sanitätern werden den Job verlieren. Das Frühwarnsystem beim AMS sei bereits aktiviert worden.

Heute Redaktion
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(Symbolbild) Ein knappes Drittel seiner Rettungssanitäter will das Rote kreuz einsparen.
(Symbolbild) Ein knappes Drittel seiner Rettungssanitäter will das Rote kreuz einsparen.
Bild: picturedesk.com/APA

Die Nachricht wurde am Dienstagabend bei einer Betriebversammlung des Roten Kreuzes in der Zentrale in Wien-Landstrasse verkündet: Weil man sparen müsse, wird jeder dritte Sanitäter abgebaut, die Kündigungen werden ab 1. August wirksam.

Fahrtendienste statt Rettungsdienste

Nicht nur das Rote Kreuz ist betroffen. Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) verlagere seit drei Jahren aus Kostengründen immer mehr Krankentransporte von den Rettungsdiensten auf private Fahrtendienste, heißt es in einem gemeinsamen Beschwerdebrief der vier Wiener Rettungsdienste an SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger.

Über natürliche Abgänge könne das nicht mehr ausgeglichen werden. Statt qualifizierten Rettungsdiensten würden gewinnorientierte Mietwagenunternehmen betraut, deren Mitarbeiter oft keine richtige Ausbildung haben sondern nur einen Erste-Hilfe-Kurs.

Die Verlagerung der "Gesundheitsdienstleistung qualifizierter Krankentransport" zu gewinnorientierten und fachlich unqualifizierten Unternehmen sei in der Form einzigartig und äußerst bedenklich, kritisieren Johanniter, Malteser, Samariter und Rotes Kreuz in dem Brief.

Nur 19 statt 67 Euro pro Transport

Die Direktorin der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), Karin Zoufal, bestätigt dieses Vorgehen gegenüber dem ORF: "Wir mussten reagieren, ohne dass einer unserer Versicherten eine Einschränkung erfährt." Bei privaten Fahrtendienste würden nur 19 statt 67 Euro Transportkosten anfallen. Bei Liegendtransporten würde weiterhin auf Rettungsdienste zurückgegriffen. (red)