Österreich

Rotlicht-Boss sitzt seit 500 Tagen in U-Haft

Heute Redaktion
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Wien bei Nacht war anders - und das über Jahre hinweg: Im Nachtclub Pour Platin residierte Gürtel-Capo Richard Steiner (41) und schien unantastbar für die Polizei.

Wien bei Nacht war anders – und das über Jahre hinweg: Im Nachtclub „Pour Platin“ residierte Gürtel-Capo Richard Steiner (41) und schien unantastbar für die Polizei.

Der tätowierte Herr der Halbseide stammt aus Ex-Jugoslawien (Geburtsname: Vladimir Barisic) und etablierte sich im Wiener Rotlicht wie ein Zar.

Frappant die Erscheinung: Steiner ernährt sich vegan, umgab sich aber stets mit Fleischkolossen. Er hat einen Hang zu Esoterik, lebte aber in Luxus (Ferrari, Ferienhaus in der Karibik).

Spannender noch sein Nimbus: Steiner wurde mit Gewalttaten, Mädchenhandel und Geldwäsche in Verbindung gebracht. Auch mit Schutzgeld-Erpressung („Nokia Club“) und gekauften Cops (es gilt die Unschuldsvermutung).

Am Ostermontag 2010 klickten für ihn und elf enge Mitarbeiter die Handschellen. Polizisten wurden suspendiert, das „Pour Platin“ gesperrt.

500 Tage später sitzt der Capo noch immer in U-Haft. Aber bisher gibt es keine Anklage. Top-Anwalt Christian Werner kryptisch: „Die Zeit ist auf Seite meines Mandanten.“ Binnen zwei Jahren muss Steiner der Prozess gemacht werden. Oder er ist frei.

Wolfgang Höllrigl