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Rücken die Ureinwohner seine Leiche jemals raus?

Der 27-Jährige wollte mit einem isolierten Volk Kontakt aufnehmen. Dabei wurde er getötet. Die Leiche ist noch auf der Insel.

Heute Redaktion
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Der Stamm der Sentinelesen ist einer der am meist isolierten der Welt. Dennoch wagte es John Chau seinen Fuß auf ihr Land zu setzen. Mit im Gepäck: Eine Bibel, Fisch und Fußbälle. Offenbar wollte er den Menschen die Sachen schenken.

Fischer beobachteten den 27-Jährigen, wie er sich mit einem Kajak der Insel näherte. Dabei soll er gerufen haben: "Mein Name ist John. Ich liebe euch und Jesus liebt euch." Schon da wurde er mit Pfeilen beschossen. Nach einem kurzen Rückzug kehrte er jedoch wieder zur Insel zurück. Ein Fehler. Wie die Fischer beobachten konnten, wurde er von Pfeilen durchschossen. Anschließend hätten die Bewohner ein Seil um seinen Hals gelegt und ihn hinter sich hergezogen.

Vorherige Opfer dienten als "Vogelscheuche"

Nun stellt sich die Frage: Was passiert mit der Leiche? Möglich ist, dass sie niemals geborgen wird. Indische Behörden erklärten nämlich, dass das Volk unter keinen Umständen gestört werden darf. Am Samstag machten sich Polizisten mit einem Boot auf den Weg zur Insel. Näher als 400 Meter kam man nicht heran, berichtete Polizeichef Dependra Pathak am Sonntag. Denn auch sie wurden schließlich beobachtet. Pfeil und Bogen hielten die Ureinwohner bereit. Eine Konfrontation wollte man vermeiden, weshalb man kehrt machte.

Bereits 2006 wurden zwei Fischer von dem Volk getötet. Sie hatten sich verirrt und kamen den Sentinelesen zu nah. Die Leichen wurden eine Woche später an der Küste präsentiert. Die Körper wurden auf Bambusstäbe aufgespießt und dienten somit als eine Art "Vogelscheuche", so Pathak. (slo)