Österreich

Rückgang an Pleiten in NÖ zeichnen falsches Bild

Heute Redaktion
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Die momentan rückläufigen Insolvenzen vermitteln ein falsches Bild der Krise.
Die momentan rückläufigen Insolvenzen vermitteln ein falsches Bild der Krise.
Bild: iStock

Die Insolvenzen gingen in NÖ in den vergangenen Wochen zurück. Der Schein trügt: Experten vermuten, erst im Herbst könnten Auswirkungen durch Corona realistisch abgeschätzt werden.

Trügerische Zahlen könnten Ausmaße der wirtschaftlichen Einbußen durch Corona jetzt zu positiv darstellen, warnen Experten: Erst im Herbst werden die tatsächlichen Folgen durch COVID-19 besser abschätzbar sein, erklärt Gerhard Weinhofer von der Creditreform gegenüber dem ORF Niederösterreich. Rückläufige Insolvenzen bei Firmen und Privatpersonen würden aktuell ein falsches Bild der Situation vermitteln.

Hilfspakete und schlichtes Zuwarten

Innerhalb der letzten vier Wochen gab es in Niederösterreich nur 18 Firmen und 16 Privatpersonen, die Insolvenz ankündigten. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt einen enormen Rückgang der Pleiten. Im selben Zeitraum hatten 2019 bereits 33 Firmen und ganze 100 Private ihren Konkurs angemeldet, das ist bei Privatpersonen ein Rückgang um beachtliche 80 Prozent.

Grund dafür seien die aktuell hochgefahrenen Hilfsprogramme der Regierung, die viele Unternehmen aktuell in Niederösterreich, wie in allen anderen Bundesländer in Anspruch nehmen, heißt es bei der Creditreform.

Kurzfristige Erleichterung würden auch Sonderregelungen bieten, die durch Schutzfristen bei Rechnungen für Miete, Energie und Co. ermöglichen, die Insolvenz noch hinauszuzögern. Das könnte dazu führen, dass die Zahl der Arbeitslosen vielleicht erst gegen Ende des Jahres ein realistisches Bild der Krise zeichnen wird.