Politik

Rudas absolviert 100.000-Euro-Studium

Für Überraschung sorgte am Dienstag die Aussendung von SP-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas: Sie ziehe sich aus der Politik zurück, heißt es.

Heute Redaktion
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Für Überraschung sorgte am Dienstag eine Aussendung von SP-Bundesgeschäftsführerin und Nationalratsabgeordnete Laura Rudas (32): Sie ziehe sich aus der Politik zurück, verkündete sie.

Gegenüber der APA erklärte die gegenwärtige Bildungssprecherin der SPÖ, dass sie ab Juni ein absolvieren wird. Auch danach ist keine Rückkehr in die Politik geplant.

Rudas spricht von einer "bewegten und bereichernden Zeit" als Bundesgeschäftsführerin und Abgeordnete. Sie wolle ihrem Lebenslauf aber unbedingt ein internationales Kapitel hinzufügen. Durch die Aufnahme in das 100.000 Euro teure Stanford MSx-Programm (Master of Science in Management for Experienced Leaders) sei jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.

Nachfolge noch nicht geregelt

Sie habe sich einem intensiven Aufnahmeverfahren gestellt und sei stolz, diese Hürde genommen zu haben. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sei von ihr bereits am Dienstag informiert worden, dass sie in den kommenden Wochen alle politischen Funktionen zurücklegen werde.

Nach ihrem Rückzug wird die SPÖ-Bundesgeschäftsführung künftig aller Voraussicht nach von Norbert Darabos alleine geleitet. Offiziell wollte man sich seitens der SPÖ dazu noch nicht äußern. Auch ist bisher nicht entschieden, wer Rudas' Mandat im Nationalrat erhält bzw. wer ihr als Bildungssprecher folgt.

Dass Rudas der Politik den Rücken kehrt, weil man mit ihrer Arbeit in der Bundesgeschäftsführung nicht immer glücklich gewesen sei, schloss Klubchef Andreas Schieder gegenüber Journalisten am Rande des Plenums aus. Er findet es "toll", dass Rudas die Möglichkeit erhält, den Lehrgang in Stanford zu besuchen. Immerhin würden nur acht Prozent den entsprechenden Aufnahmetest bestehen.

 

Nach ihrer Matura 1999 begann sich Rudas in der Wiener SPÖ-Bezirksorganisation Rudolfsheim-Fünfhaus zu engagieren und die SPÖ-Bezirksjugendgruppe aufzubauen. Von 2002 bis 2005 war sie Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Rudolfsheim-Fünfhaus. Darüber hinaus übt sie mehrere Funktionen auf Bezirksebene aus, so unter anderem im Bezirksfrauenkomitee und als Mitglied des Kinderfreundevorstandes im Bezirk.

Im Jahr 2003 war Rudas Bezirksrätin in Rudolfsheim-Fünfhaus. Von 2004 bis 2007 war sie Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin. Mit Jänner 2007 wechselte sie als Abgeordnete in den Nationalrat auf das Mandat von Doris Bures, die als Frauenministerin in die Regierung wechselte. Von September 2007 bis November 2008 war sie Kinder- und Jugendsprecherin der SPÖ.

Im November 2008 übernahm sie gemeinsam mit Günther Kräuter die Bundesgeschäftsführung der SPÖ. Nach Elmar Mayers Rücktritt übernahm Laura Rudas im Dezember 2013 die Funktion der Bildungssprecherin der SPÖ.

Immer wieder sorgten Rudas´ Reden im Nationalrat für Kritik.