Tierisches Jahr

Rückblick! Das waren die "Tierischen Helden" aus Wien 

In jedem Jahr gibt es Tierschutzfälle, die einem wohl immer im Gedächtnis bleiben werden. Dem TierQuarTier Wien geht es genauso. 

Christine Kaltenecker
Rückblick! Das waren die "Tierischen Helden" aus Wien
Vor allem "Ambrosius" und "Juno" haben es dem Pflegepersonal des Wiener TierQuarTiers heuer angetan. 
©TierQuarTier Wien

Tierschützer rund um den Globus müssen sich in kürzester Zeit ein wirklich dickes Fell aneignen, um bei all dem weltweiten Leid mental nicht selbst unterzugehen. Dies beginnt bereits in den österreichischen Tierheimen: Den Pflegern wird oft alles abverlangt, wenn ungepflegte, abgemagerte, gequälte und sogar verletzte Tiere in ihre Obhut gelangen. Umso schöner ist es jedoch dann, wenn ein Hund, oder eine Katze entgegen aller Prognosen um das Leben kämpft und zum Sinnbild für die Hoffnung wird. Das TierQuarTier Wien und die Tierschutzombudsstelle Wien haben die größten Erfolgsstories der tapferen Vierbeiner aus diesem Jahr zusammengestellt. Seid ihr bereit für die "Tierischen Helden 2023" aus Wien? 

1. EDUARD

Bis auf die Knochen abgemagert, musste die Französische Bulldogge "Eduard" wohl mehrere Tage im sechsten Wiener Gemeindebezirk umherirren, bevor er bei der Tierrettung gemeldet und ins Tierquartier Wien gebracht wurde. Tierärzte stellten dann seinen beunruhigenden Gesamtzustand ziemlich schnell fest: Eine Einblutung ins Auge, Unterernährung und ein stumpfes Trauma von einem Autounfall. Von den seelischen Wunden wollen wir gar nicht erst anfangen, denn der zweijährige Rüde brauchte ein wenig um wieder Vertrauen in die Menschen zu fassen. 

Bitte unterstützen Sie keine der verbotenen Qualzuchtrassen und melden dubiose Händler bei den Behörden
Eva Persy
Tierschutzombudsstelle Wien

Trotz all der Strapazen fand Eduard zu seinem fröhlichen Wesen zurück und wurde bald adoptiert. Mittlerweile hat er seine schwere Vergangenheit hinter sich gelassen. Nur von seinen Qualzuchtmerkmalen kann ihn seine neue Familie nicht befreien. Wie alle Französische Bulldoggen leidet auch Eduard an der sogenannten "Kurzköpfigkeit", was die Atmung erschwert. "Die vermeintlich süßen Merkmale von manchen Rassen bringen lebenslanges Leid mit sich. Bitte unterstützen Sie keine der verbotenen Qualzuchten und melden dubiose Händler bei der Behörde", appelliert Eva Persy.

"Eduard" darf jetzt zumindest trotz seiner Qualzuchtmerkmale in einem liebevollen Zuhause leben. 
"Eduard" darf jetzt zumindest trotz seiner Qualzuchtmerkmale in einem liebevollen Zuhause leben. 
Eduard: Herzlos ierquartier Wien

2. AMBROSIUS

Tigerkater "Ambrosius" wurde blutüberströmt und regungslos auf der Straße aufgefunden. Es stellte sich heraus, dass er mehrere schwere Verletzungen, wie Schwellungen, offene Wunden und angeknackste Gelenke hatte. Am schlimmsten betroffen war jedoch sein rechtes Auge: Eine starke Blutung im Augapfel ließ Ambrosius einseitig erblinden.

"Wir waren uns nicht sicher, ob es Ambrosius schaffen würde. Er war körperlich in extrem schlechter Verfassung", so Thomas Benda vom Tierquartier. Trotz der starken Schmerzen und lästigen Untersuchungen und Behandlungen zeigte sich Ambrosius stets zutraulich, dankbar und unkompliziert. Seine Wunden heilten, nur sein Auge verschlimmerte sich so sehr, dass es schließlich entfernt werden musste. Der tapfere Schmusekater hat auch dadurch seine Fröhlichkeit nicht verloren und kommt gut mit nur einem Auge zurecht.

Der niedliche Ambrosius konnte zum Glück maximal acht Leben lassen. 
Der niedliche Ambrosius konnte zum Glück maximal acht Leben lassen. 
©Tieruqartier

3. JUNO

Mehr tot als lebendig kam die reinrassige Dalmatiner-Hündin "Juno" ins Tierquartier. Nach schwerer Misshandlung und Vernachlässigung wurde Juno von der Polizei abgenommen. Sie war stark abgemagert, sehr schwach und litt unter starkem Durchfall. Sie brauchte dringend fachkundige Pflege rund um die Uhr, weshalb sie umgehend zu einer erfahrenen Pflegestelle kam. Dort wurde sie liebevoll aufgepäppelt und überwand die Qualen der langjährigen Misshandlungen. "Es ist so schön zu sehen, dass sie trotz den Strapazen, die sie durchgemacht hat, das Vertrauen in die Menschen und ihren Mut nicht verloren hat", so ihre Pflegestelle, die Juno mittlerweile ganz adoptiert hat.

Haut und Knochen: So kam "Juno" ins Tierquartier
Haut und Knochen: So kam "Juno" ins Tierquartier
©Tierquartier

4. SCAPULA

Katzendame Scapula wurde völlig geschwächt im 12. Wiener Gemeindebezirk aufgefunden. Es stellte sich heraus, dass die arme Katze mehrere Brüche, eine Blutung in die Bauchhöhle und eine Augenverletzung hatte. Als ihre offenen Verletzungen versorgt waren, wurden ihre Knochenbrüche chirurgisch und mittels steifen Verbänden behandelt.

Tapfer ließ Scapula die Strapazen über sich ergehen und erduldete die Eingabe von vielen Medikamenten und Verbandswechseln. Ihr rechtes Auge war von einer chronischen Augenentzündung, die wohl zuvor nie jemand hatte behandeln lassen, leider dauerhaft beschädigt und musste nach mehreren Behandlungsversuchen leider entfernt werden. Ihre Wunden heilten dank strikter Boxenruhe gut. Scapula kann ihr Bein sogar schon wieder ganz gut belasten und ist bereits auf der Suche nach einem neuen Zuhause!

Katzendame "Scapula" wartet nach beinahe unerträglichen Strapazen auf ihren "Dosenöffner".
Katzendame "Scapula" wartet nach beinahe unerträglichen Strapazen auf ihren "Dosenöffner".
©Tierquartier
tine
Akt.