Niederösterreich

Rückenwind für Tourismus im nördlichen Waldviertel

Die künftige Tourismusstrategie in Reingers wurde nun festgelegt und präsentiert.
Heute Redaktion
21.02.2023, 15:00

Vor knapp einem Jahr hatte sich die Gemeinde Reingers (Bezirk Gmünd) entschieden, eine neue Tourismusstrategie zu entwickeln. Dabei holte sich die Gemeinde Unterstützung vom Tourismusberater Christian Rechberger. Gleich zu Beginn wurde klar festgelegt, dass man die künftige Strategie auf eine breite Basis stellen möchte.

„Die Bevölkerung, die Gäste und die touristischen Leitbetriebe sollen in die Erarbeitung der Strategie eingebunden werden“, so Bürgermeister Andreas Kozar. Eine Befragung der heimischen Bevölkerung und Gäste sowie mehrere Workshops mit lokalen und regionalen Touristikern bilden die Grundlage für die künftige Tourismusstrategie der nächsten Dekade. Rund 70 % aller Einwohner im Ort sehen eine große Chance im Tourismus. „Diese positive Gesinnung ist das beste Fundament für eine solide und konsequente Entwicklung!“, meint Tourismusberater Christian Rechberger. Eine Strategie, die auch private Investoren motivieren und zur Beteiligung einladen sollte. Am 15. Februar dieses Jahres wurde nun die neue Tourismusstrategie, die von der Leaderregion Waldviertler Grenzland unter der Führung von Margit Göll unterstützt wurde, in der Genusswelt Riedl präsentiert.

Positive Entwicklung im Tourismus

Reingers hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine überaus erfreuliche Entwicklung im Tourismus genommen. Anfang der 2000er Jahre wurde die Haarstubencampinganlage mit 30 Stellplätzen errichtet. Die positiven Auswirkungen sind noch bis heute spürbar. So haben sich die Nächtigungszahlen im Zeitraum von 2005 bis zuletzt im Kalenderjahr 2022 verdoppelt und stehen aktuell bei fast 5.500 Nächtigungen. Obwohl auch in Reingers, wie in der gesamten Tourismusbranche, strukturelle Herausforderungen vorhanden sind, sind die Perspektiven außerordentlich positiv zu bewerten. Um diesen Trend fortzusetzen, war es notwendig, die Strategie neu zu denken. Neben der strategischen Ausrichtung, war es der Projektinitiative wichtig, konkrete Ansätze für eine operative Umsetzung zu bekommen. Vereinfacht formuliert, einen möglichen und konkreten Maßnahmen- und Projektideenkatalog, der von den Gemeinde-Verantwortlichen umgesetzt werden kann.

Zu den Zielsetzungen der Strategie gehören die Verlängerung des sommersaisonalen Angebots, Vernetzungen von Infrastruktur und Vermarktung, optimierte Anbindungen an touristischen, auch grenzüberschreitenden, Infrastrukturen (etwa Radwege). Letztlich soll damit eine Erhöhung der lokalen Wertschöpfung aus dem touristischen Aufkommen ermöglicht werden. Natürlich ist die aktuelle Strategie an jene des Waldviertels angelehnt.

Hanfdorf im Waldviertel

Der besondere Natur- und Grenzraum mit seinen Reizen ist das Kernelement. Werte, wie Tradition, Erholung, sportliche Aktivität und Kulinarik sind wichtige Markenfelder. Mit der strategischen Abstimmung zu den überordneten Destinationen, sollen Synergien vor allem im Marketing gehoben werden. An der Positionierung als Hanfdorf wird nicht gerüttelt, steht doch die Bevölkerung mit rund 75 % (laut Befragung 2022) nach wie vor hinter diesem bereits etablierten Thema. Reingers ist das Hanfdorf im Waldviertel. Wichtig wird es sein, das Thema Hanf in Reingers neu zu beleben, besser sichtbar zu machen und moderne Akzente zu setzen. Dabei spielt die Modernisierung der Ausstellung und des Hanfpfades ebenso eine Rolle, wie dazu vorhandene Projektideen, deren Machbarkeit allerdings überprüft werden muss. Die Erweiterung der Haarstubencampinganlage mit zusätzlichen Stellplätzen und TinyHouses befindet sich schon in Grobplanung. Mit dieser Erweiterung soll zusätzliche Bettenkapazität im Ort geschaffen werden.

Anreize für private Investoren

Dadurch wird die Basis für die 10.000er-Nächtigungsmarke geschaffen. Für die Zukunft wird die Entwicklung des Areals rund um den Mühlteich von besonderer touristischer Bedeutung. Die Nähe zum Ortszentrum, bereits vorhandene Infrastrukturen und die Chance der sinnvollen und nachhaltigen Erweiterung stehen dabei im Fokus.

Letztlich möchte die öffentliche Hand auch Anreize für private Investoren schaffen. Reingers will Vorreiter sein und damit die Tourismusentwicklung im nördlichen Waldviertel mitprägen.

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