Politik

Ruf nach rascher Schul-Öffnung wird immer lauter

Laut dem Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) seien strengere Corona-Maßnahmen für Schüler leichter zu verkraften als die andauernde Isolation.

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Ab 25. Jänner sollen die Schulen in Österreich wieder öffnen.
Ab 25. Jänner sollen die Schulen in Österreich wieder öffnen.
picturedesk.com (Symbolbild)

Die Schulen sollen am 25. Jänner wieder öffnen, vorausgesetzt der Lockdown wird in Österreich nicht verlängert. Der Ruf nach einer raschen Öffnung der Schulen wird aber immer lauter. Nun meldet sich auch der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie zu Wort und fordert, dass die Schulen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden sollten.

"Die derzeitige Unklarheit zur Öffnung der Schulen ist für Kinder, Jugendliche, Lehrpersonen und Eltern enorm belastend. Die allgemeine Verunsicherung und Erschöpfung wird dadurch weiter verstärkt", fasst Barbara Haid, Mitglied im Präsidium des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP) zusammen. "Der Lebensraum Schule ist seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr der Ort für Sicherheit und Stabilität. Das liegt aber nicht an der Schule – es ist Teil der Kollateralschäden der Covid-19 Pandemie".

Haid, Psychotherapeutin mit Schwerpunkt in der Säuglings-, Kinder-, und Jugendlichenpsychotherapie, warnt vor den gesundheitlichen Folgen für die junge Generation. Kinder und Jugendliche bräuchten den Kontakt zu anderen – zu Gleichaltrigen –, um im wahrsten Sinne des Wortes sozial wachsen zu können. Die physische Gegenwart und das physische Gegenüber seien für eine gesunde Entwicklung essentiell.

"Beim Zusammensein im Klassenverband lernen Kinder soziale Spielregeln, Rangdynamiken und die sozialen Interaktionen, die wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Der Zeitraum in dem Jugendliche am Ende der Pubertät all dies erleben können, ist sehr kurz. Da kann es enorm viel ausmachen, wenn nahezu ein ganzes Jahr verloren geht", teilt Barbara Haid am Donnerstag mit.

"Müssen auf die junge Generation achten"

Die Expertin appelliert daher, die Betroffenen in die Entscheidungsfindung für das Öffnen der Schulen miteinzubeziehen. „Es ist wichtig mit ihnen zu sprechen – und nicht mehr länger nur über sie. Unsere junge Generation hat die bisherigen Maßnahmen, die zweifelsohne notwendig waren, unglaublich vernünftig und reif mitgetragen. Kinder und Jugendliche waren und sind bereit auf Treffen in größeren Gruppen, Umarmungen und Schulterklopfen zu verzichten. Jetzt ist es aber dringend notwendig, auf sie zu achten und alles daran zu setzen, die Schulen und Bildungseinrichtungen so rasch wie möglich zu öffnen. Jeder Tag zählt.“

Die Politik stünde in einem schwierigen Spannungsfeld zwischen Gesundheitskrise und unterschiedlichsten Bedürfnissen der Bevölkerung. Basis für die Schulöffnung müssten daher strenge Sicherheits- und Hygienekonzepte sein, die in den Einrichtungen aber ohnehin vorliegen, ergänzt Haid. "Solche Auflagen sind für die SchülerInnen leichter zu verkraften, als die Fortsetzung der sozialen Isolation."

Beratungshotline für Eltern und Kinder bleibt aufrecht

Zur Unterstützung von Familien bietet der ÖBVP weiterhin die „Kinder-Schüler-Eltern Beratungshotline“ an. Von Montag bis Freitag stehen täglich zwei Stunden lang PsychotherapeutInnen mit Arbeitsschwerpunkt Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie zur Verfügung.

Die Details:

Kinder-Schüler-Eltern Beratungshotline des ÖBVP
Telefonnummer: 0512/561734
Montag – Freitag von 14 – 16 Uhr

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