Österreich

Rüffel von Landesregierung für den SC Wr. Neustadt

Nächster Akt im Theater um die Bundesliga-Relegation: Sportlandesrätin Petra Bohuslav (VP) meldete sich mit einer überraschenden Videobotschaft.

Heute Redaktion
Teilen
Atanga (li.) ist der Grund für den Protest. Bohuslav (kl. Foto) meldete sich zu Wort.
Atanga (li.) ist der Grund für den Protest. Bohuslav (kl. Foto) meldete sich zu Wort.
Bild: GEPA-pictures.com, privat

Der SC Wr. Neustadt legte gegen das verlorene Relegationsspiel gegen den SKN St. Pölten Protest ein. Der SKN schmiss die Neustädter daraufhin aus dem Stadion, entzog ihnen somit die Basis für die Lizenz – in Niederösterreich herrscht eine Schlammschlacht abseits des Rasens, die zu eskalieren droht.

Am Mittwochabend meldete sich auch Sportlandesrätin Petra Bohuslav (VP) mit einer Videobotschaft auf Facebook zu Wort. Wer meint, dass sie zu vermitteln versucht, liegt falsch. Bohuslav stellt sich klar auf die Seite des SKN, mahnt den SC Wr. Neustadt nahezu ab.

"Im Sportland Niederösterreich stehen wir für sportliche Fairness. Das, was der SC Wr. Neustadt jetzt tut, hat mit Sportlichkeit und sportlicher Fairness nichts zu tun. Ich plädiere sehr heftig an den SC Wr. Neustadt, dass sie sich an unsere Werte halten", so Bohuslav. Das Land NÖ fördert den SC unter anderem beim Stadionneubau kräftig.

Protest wegen Atanga

Begonnen hatte die Farce, weil Wr. Neustadt gegen den Einsatz von Goldtorschützen David Atanga protestierte. Dieser war in der abgelaufenen Saison für drei Vereine (Salzburg, Liefering und SKN) im Einsatz. Prinzipiell ist das von der FIFA nicht erlaubt, in Österreich gibt es aber eine Ausnahmeregelung, mit der bisher alle Vereine einverstanden gewesen waren.

Das Pikante an der Geschichte (auch darauf nimmt Bohuslav im Video Bezug) ist, dass auch Wr. Neustadt in dieser Saison von der Regelung profitiert hatte und mit Alex Sobczyk einen Spieler einsetzte, der sogar für vier Mannschaften in Pflichtspielen zum Einsatz gekommen war: Rapid und SKN in der Bundesliga, Rapid Amateure in der Regionalliga und eben zuletzt drei Mal für Wr. Neustadt in der Erste Liga.

Genau genommen also exakt dasselbe Vergehen, nur dass gegen den Einsatz von Sobczyk (zuletzt im März gegen Kapfenberg) niemand Protest eingelegt hatte. Das ist nur bis drei Tage nach einem Spiel möglich.

(min)