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Rumäne, 21: Serienräuber gesteht 7 Attacken

Heute Redaktion
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Bild: LPD Wien

Die Wiener Polizei hat den mutmaßlichen Serien-Handtaschenräuber von Wien-Favoriten gefasst. Der Mann wurde am Samstag, 26. April, um 01.30 Uhr in der Früh im Zuge der Sofortfahndung nach einem weiteren Raubüberfall festgenommen. Möglicherweise ist der 21-Jährige auch für einen Mord an einer Studentin in Kufstein verantwortlich. Der Mann wurde schon einmal von der Polizei festgenommen - und wieder freigelassen..

Die Wiener Polizei hat den mutmaßlichen Serien-Handtaschenräuber von Wien-Favoriten gefasst. Der Mann wurde am vergangenen Samstag um 1.30 Uhr in der Früh im Zuge der Sofortfahndung nach einem weiteren Raubüberfall festgenommen. Möglicherweise ist der 21-Jährige auch für einen Mord an einer Studentin in Kufstein verantwortlich. Der Mann wurde schon einmal von der Polizei festgenommen - und wieder freigelassen.

Am Samstag attackierte der Täter in der Reindorfgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus eine 20-Jährige, schlug sie mit Fäusten und raubte ihr Zigaretten und das Handy. Diesmal wurde er noch in der Nähe des Tatorts von der Polizei festgenommen.

Der junge Rumäne, der sich illegal in Österreich aufhält, soll hinter einer brutalen Raubserie stehen. Er ist bei seinem Taten zunehmend gewalttätig vorgegangen. Polizeipräsident Gerhard Pürstl bezeichnete es am Montag als "Wunder, dass es keine Toten gegeben hat". Der 21-Jährige soll mindestens acht Überfälle begangen haben, sieben hat er laut Polizei gestanden.

Seit Ende März soll er nicht nur Frauen - hat. Die Opfer waren teilweise schwer verletzt worden, die 25-jährige ÖVP-Mitarbeiterin liegt seit dem Überfall am 6. April auf der Intensivstation. Ein anderes Opfer ist seit dem Vorfall auf einem Auge blind.

Für Mord in Kufstein verantwortlich?

Außerdem glauben die Beamten, dass der Mann noch weitere Taten verübt haben könnte, wie etwa den . Ihre Leiche war im Jänner am Innufer gefunden worden. Zwischen dem Mord an Lucile und den Attacken in Wien bestehen Ähnlichkeiten in der Vorgangsweise, die Tiroler Kripo macht jetzt einen DNA-Abgleich und will klären, ob der Rumäne zur Tatzeit überhaupt vor Ort war.

Phantombild glich dem Täter nicht

Nachdem er bei jedem einzelnen Überfall mit massiver Gewalt vorgegangen war, war ein Kopfgeld von 5.000 Euro auf den Mann ausgesetzt worden. Die Fahndung nach dem Mann gestaltete sich schwierig. Ein veröffentlichtes Phantombild hatte nur wenig Gemeinsamkeiten mit dem Täter.

Polizei ließ Täter schon einmal gehen

Zudem hatte die Polizei auch ausgesprochenes Pech: Am 17. April wurde der Täter nach einem Überfall vorläufig festgenommen, ein Brecheisen, das er zu verstecken versucht hat, wurde sicher gestellt. Es gelang den Beamten letztlich aber nicht, dem Mann die Delikte nachzuweisen. Zusätzlich schloss das Opfer den Verdächtigen bei einer Gegenüberstellung als Täter aus. Der 21-Jährige musste daher wieder freigelassen werden.

Motiv: "Ich wollte Frauen bewusstlos schlagen"

Bei seinen Einvernahmen, die am Montag andauerten, gab der Verdächtige an, er habe die Frauen bewusstlos schlagen wollen. Offenbar um besser fliehen zu können. Als Hauptgrund für die Übergriffe nannte er Geld. Ausgerüstet war er mit einer Eisenstange.

Pürstl sprach von der "schwierigsten Situation" seit seinem Amtsantritt als Polizeipräsident, für Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) war die Festnahme ein "klares Signal, dass Menschen, die Angst und Schrecken verbreiten, ihrer gerechten Strafe zugeführt werden".

Die Chronologie der Überfälle finden Sie umseitig.

23. März - Eine 24-Jährige wird auf der Triester Straße in Favoriten von einem Mann niedergeschlagen und beraubt. Sie erleidet bei der Attacke eine Rissquetschwunde unter dem Auge und verliert einen Zahn. Der Täter raubt ihr das Mobiltelefon, die Bankomatkarte sowie Bargeld aus der Handtasche und flüchtet. Die Frau hatte auf dem Heimweg den Nachtbus versäumt und war deshalb zu Fuß stadtauswärts unterwegs gewesen.

6. April - Eine 25-jährige ÖVP-Mitarbeiterin wird in der Hardtmuthgasse Opfer des Täters. Der Verdächtige schlägt die Frau bei dem Überfall mit einer Art Eisenstange nieder und beraubt sie. Die Verletzungen sind so massiv, dass sie seitdem in einem Wiener Spital auf der Intensivstation liegt.

11. April - Der tatverdächtige 21-Jährige schlägt in der Gasse "Zur Spinnerin" in Favoriten eine 45-Jährige wieder mit einem metallenen Gegenstand nieder und beraubt sie. Das Opfer muss mit schweren Kopfverletzungen stationär im Spital behandelt werden.

19. April - Ein erst 13 Jahre altes Mädchen wird am Karsamstag am Nachhauseweg in der Davidgasse mit einem metallenen Gegenstand massiv gegen den Kopf geschlagen, danach flüchtet der Täter mit der Handtasche der Opfers. Die Beute waren zehn Euro.

26. April - Eine 20-Jährige wird in der Reindorfgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus vom Verdächtigen attackiert, mit Fäusten geschlagen und beraubt. Der Mann flüchtet zunächst mit Zigaretten und dem Handy des Opfers, wird aber gegen 1.30 Uhr noch in der Nähe des Tatorts festgenommen.