Politik

Rumpold bestreitet Flüsse von Telekom an FPÖ

Heute Redaktion
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Am Donnerstag stand der frühere FPÖ- und BZÖ-Werber Gernot Rumpold im Korruptions-U-Ausschuss Rede und Antwort. Er bestritt einen Zusammenhang zwischen Telekom-Geldern und der FPÖ.







Im Korruptions-U-Ausschuss wurde am Donnerstag einmal mehr nach der Leistung für diverse Geldflüsse von der Telekom Austria gesucht. Der frühere FPÖ- und BZÖ-Werber Gernot Rumpold hat im Jahr 2004 über seine Agentur mediaConnection von der Telekom 600.000 Euro für "vier Konzepte" bekommen. Laut Staatsanwaltschaft sind aber nur die Deckblätter für diese Studien, nicht aber die Konzepte selbst auffindbar. Die Justiz hegt daher den Verdacht, dass die Telekom den Europawahlkampf der FPÖ 2004 unterstützt haben könnte. Zeitgleich hat Rumpold nämlich auf eine Forderung in Höhe von 764.000 Euro gegenüber der FPÖ verzichtet.



Petzner: Keine ganzen Konzepte, sondern nur Deckblätter

Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner hielt Rumpold vor, dass zwischen den Telekom-Zahlungen und dem Forderungsverzicht nur wenige Tage lagen und die Staatsanwaltschaft bei der Telekom keine wirklichen Konzepte, sondern nur Deckblätter gefunden habe. Rumpold bestritt jeglichen Zusammenhang zwischen dem Telekom-Geld und dem Verzicht auf die Forderung von 764.000 Euro gegenüber der FPÖ. Was die Konzepte betrifft, verwies er auf seine ehemalige Frau Erika Daniel, auf deren Ladung der U-Ausschuss heute aus Gesundheitsgründen verzichtete.



Rumpold bestritt auf mehrmaliges Nachfragen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Telekom-Geld und der FPÖ gebe. Den Forderungsverzicht gegenüber den Freiheitlichen erklärte Rumpold folgendermaßen: Er habe mit der FPÖ einen Vier-Jahres-Vertrag gehabt. Im letzten Jahr sei es zwischen seiner Agentur und der FPÖ zu "Spannungen" gekommen. Die FPÖ habe daraufhin den Vertrag gekündigt. Es sei damit die Entlohnung für ein Jahr offen gewesen.



Mit Haider "Paket" geschnürt

Er habe dann über den damaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider zu einer neuen Vereinbarung mit der FPÖ gefunden. Mit Aufträgen für den EU-Wahlkampf und anderen Leistungen habe man dann ein "Paket" in Höhe von rund 550.000 Euro geschnürt. Das habe in etwa der ausstehenden Summe entsprochen, daher habe er auf die ursprüngliche Forderung verzichtet, erklärte Rumpold.



Rumpold war früher FPÖ-Bundesgeschäftsführer, FPÖ-Bundesrat und persönlicher Sekretär von Haider. Zu den Telekom-Aufträgen sei er über den früheren Telekom-Mitarbeiter Michael Gassauer gekommen. Dieser sei von sich aus an ihn herangetreten, so Rumpold. Er habe zwischen 2000 und 2005 viele Kontakte zur Telekom gehabt und über seine andere Agentur, 100 % Communications, auch weitere Aufträge gehabt, so Rumpold. Gassauer ist heute ebenfalls in den U-Ausschuss geladen.