Österreich

Rund 2.000 kamen zur Kuss-Demo vors Prückel

Heute Redaktion
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Mehr Gäste als einem Wirt lieb sein kann, versammelten isch am Freitag vor dem Wiener Traditionscafe Prückel. Knapp 2.000 Teilnehmer fanden am frühen Abend sich zur Protest-Aktion "Küssen im Prückel" am Stubentor ein, nachdem ein lesbisches Paar diese Woche wegen Küssens des Lokals verwiesen wurde.

Mehr Gäste als einem Wirt lieb sein kann, versammelten isch am Freitag vor dem Wiener Traditionscafe Prückel. Knapp 2.000 Teilnehmer fanden am frühen Abend sich zur Protest-Aktion am Stubentor ein, nachdem ein lesbisches Paar diese Woche wegen Küssens des Lokals verwiesen wurde.

Wer auf eine Aktion im Inneren des Cafés gehofft hat, wurde leider enttäuscht. Prückel-Chefin Christl Sedlar erklärte den Freitag kurzerhand zum "Ruhetag". Die Partystimmung am Stubentor konnte das jedoch nicht trüben. An die 2.000 Teilnehmer versammelten sich vor dem Café des Anstoßes. Eine Gegendemo des Wiener BZÖs konnte gerade einmal mit einem knappen Dutzend Teilnehmer aufwarten.

Mit Musik, Poetry Slams und zahlreichen Redebeiträgen von Politikern wie den EU-Parlamentarierinnen Gabriele Lunacek (Grüne) und Angelika Mlinar (Neos) sowie Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) demonstrierten die versammelten Menschen für mehr Toleranz und gegen Diskriminerung im Alltag. Und natürlich wurde auch ordentlich geküsst.

"Nehmen Entschuldigung nicht an"

Auch jenes lesbische Paar, das wegen Küssens aus dem Prückel verwiesen wurde, war anwesend. Die beiden jungen Frauen wurden für ihr Engagement gelobt. Das Pärchen erteilte der Entschuldigung von Prückel-Chefin Sedlar eine Abfuhr: "Das war keine echte Entschuldigung, sondern nur eine Stellungsnahme", erklärten die beiden.

Gegen 19 Uhr neigte sich die Protestkundgebung ihrem offiziellem Ende zu. Die Veranstaltung blieb bis zuletzt friedlich. Die Stimmung war positiv. Ein halbes Dutzend Polizisten bewachte den Eingangsbereich des Cafés, allerdings nur aus "Objektschutz", wie die Beamten "Heute.at" versicherten. Einzig am frühen Nachmittag hatten Vandalen eine Wand des Traditionscafés mit "Smash Homophobia" beschmiert.

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